Tierwohl und Tierschutz

In einem besonderen Spannungsfeld zwischen wirtschaftlich-technischer Machbarkeit, Gewinnorientierung und gesellschaftlichen Wünschen befindet sich die Tierhaltung. Wir wollen die Tierhaltung stärken und einen sozial verträglichen Umbau zu mehr Tierwohl und Umweltschutz fördern.

Wir haben seit 2014 gemeinsam mit unseren Koalitionspartner:innen eine Thüringer Tierwohlstrategie erlassen. Damit soll das Kürzen von Ringelschwänzen bei Ferkeln, das Schnabelkürzen bei Geflügel und die Enthornung bei Kälbern bald der Vergangenheit angehören. Die Haltung in Kastenständen und die Tierhaltung auf Vollspaltenböden soll nach und nach durch tiergerechte Anlagen ersetzt werden. Die hohen Anforderungen an Stallanlagen können tierhaltende Betriebe aktuell aus den Erzeugerpreisen nicht erwirtschaften. Um die wirtschaftliche Zukunft der tierhaltenden Betriebe in Thüringen zu sichern und Lebensmittel weiterhin lokal und in hoher Qualität produzieren zu können, fördern wir den Umbau von Stallanlagen weiterhin. Wir haben eine zentrale Kontrolleinheit gegründet, um die Einhaltung der geltenden Tierschutzbestimmungen in den landwirtschaftlichen Ställen zu sichern. Sie unterstützt die kommunalen Veterinärämter. Die Landesregierung hat die Fischereiverwaltung gestärkt und einen Kooperationsvertrag mit dem Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow für ein Pilotprojekt zur Optimierung von Fischzuchtanlagen geschlossen. Wir haben den Tierschutz in Thüringen in den vergangenen Jahren deutlich gestärkt, vor allem durch die Unterstützung ehrenamtlicher Tierschützer:innen in den Kommunen gelegt. Wir haben die Finanzierung der Tierheime in Thüringen um 1 Million Euro erhöht, die Rassehundeliste abgeschafft und eine Katzenschutzverordnung erlassen sowie den jährlich verliehenen Tierschutzpreis um die Kategorie »Alternativen zu Tierversuchen« erweitert.