Standortschließung des Erfurter Druckzentrums nicht hinnehmbar
Durch die Entscheidung der FUNKE-Mediengruppe, dass Erfurter Druckzentrum zu schließen, werden ca. 270 Thüringer*innen ihren Arbeitsplatz verlieren. Andreas Schubert, Sprecher für Wirtschaftspolitik, und André Blechschmidt, Sprecher für Medienpolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, reagierten angesichts der Bedeutung der Regionalzeitungen mit Unverständnis: „Wir fordern von der FUNKE-Gruppe diese Entscheidung zu überdenken und stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten. Gemeinsam im Dialog wollen wir das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen und Möglichkeiten ausloten, den Standort zu erhalten.“
„Regionalmedien“ und „Digitales“ seien Schwerpunkte der Arbeit der FUNKE-Mediengruppe, wie das Unternehmen auf der Website bekannt gibt. Schubert gibt zu bedenken: „Unternehmen, die mit solchen Themen werben, müssen auch zu ihrer Verantwortung stehen und dürfen den regionalen Markt und die Beschäftigten vor Ort nicht im Regen stehen lassen.“
Die Strategie der FUNKE-Mediengruppe, die Wertschöpfung bei der Erstellung der Zeitung aus Thüringen abzuziehen, aber weiterhin mit den Kunden vor Ort Geld verdienen zu wollen, „ist alles andere als ein Bekenntnis zur Region Thüringen und zum Medienstandort Erfurt“, bedauert Andreas Schubert. Ob so die FUNKE-Mediengruppe ihrem eigenen Anspruch gerecht werden kann, „das beste Medienhaus in Deutschland zu werden“ muss bezweifelt werden, wenn allein die Rendite Unternehmensentscheidungen lenkt. „In Punkto Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung für die Beschäftigten kann ein solches Prädikat jedenfalls mit der Schließung des Erfurter Druckzentrums nicht erreicht werden“, so Schubert.
Die Corona-Pandemie hat zudem gezeigt, wie wichtig regionale Zeitungen und damit die Verbreitung von seriösen Informationen sind. Blechschmidt ergänzt: „Im Zuge der Coronakrise ist die geplante Summe der Förderung von Zeitungen für die Zustellung und der digitalen Transformation des Verlagswesens durch den Bund deutlich nach oben gegangen. Die Menschen in Thüringen sind eng mit den Lokalzeitungen verbunden, weshalb die Weiterentwicklung des Verlagswesens regional und gemeinsam mit den langjährigen Mitarbeitern wie in Erfurt erfolgen muss.“