Vorwort von Steffen Dittes

Unsere Politik. Für Thüringen.

Die Linke ist mit 29 Abgeordneten im Thüringer Landtag vertreten. Wir arbeiten daran, mit guten Entscheidungen das Leben der Menschen in Thüringen stetig zu verbessern. Die großen Krisen und die ungerechte Verteilung von Vermögen und Reichtum in unserem Land fordern uns heraus – ebenso die demografische Entwicklung und die Gefahren für die Demokratie durch den Rechtsruck. Was uns antreibt, ist das Ziel einer solidarischen Gesellschaft, in der alle Menschen den gleichen Zugang zu sozialem, ökonomischem, ökologischem und kulturellem Reichtum haben.


Für ein gutes und sicheres Leben brauchen wir Bedingungen, die uns und unsere Kinder zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Deshalb setzen wir uns im Thüringer Landtag für gebührenfreie Bildung, verlässliche Mobilität und eine flächendeckende Gesundheitsversorgung ein.


Mit dieser Bilanz berichten wir, wie wir uns in der vergangenen Legislaturperiode – gemeinsam mit der Landesregierung von Bodo Ramelow – für gute Arbeitsbedingungen, eine sozial gerechte Antwort auf den Klimawandel oder leistungsstarke Städte und Gemeinden in Thüringen eingesetzt haben und weiter einsetzen werden.

 

Ihr Steffen Dittes,
Fraktionsvorsitzender

 

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Geleitwort von Bodo Ramelow

Unsere Politik. Gemeinsam mit den Menschen.

Wir leben in einer Zeit, die sich schnell verändert. Große, neue Herausforderungen folgen in immer kürzerer Zeit aufeinander. Wie gehen wir als Menschen in der Politik und in der Gesellschaft damit um?

Meine Antwort ist klar: Wir wollen die Entscheidungen gemeinsam mit den Menschen treffen – also mit Ihnen! Wir wollen Ihre Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen in den Blick nehmen und uns so für die besten Lösungen für unser Thüringen einsetzen.

Thüringen ist ein kleines, aber dafür das schönste Bundesland. Unsere Wirtschaft ist geprägt von vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die sich dank guter Arbeit, mit viel Engagement, Fleiß und Witz durchgesetzt haben. Und wir haben – und das wissen die Wenigsten – über 90 sogenannte Hidden Champions, also Weltmarkt- und Technologieführer auf ihrem Fachgebiet. Es macht mich stolz zu sehen, wie viele Produkte aus Thüringen unentbehrlich auf der ganzen Welt geworden sind!
Es ist leider insgesamt so: Gutes wird oft allzu schnell zu einer Selbstverständlichkeit. Deshalb rufe ich unermüdlich immer wieder die Leistung der Menschen hier in Thüringen in Erinnerung.

Eines macht mir Sorgen: Der demografische Wandel ist unaufhaltsam und stellt uns vor große Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen und Mobilität. Im Jahr 2030 werden uns hier in Thüringen rund 344.000 Menschen für wichtige Jobs fehlen. Dafür brauchen wir Lösungen. Gute Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sind die wichtigste Antwort. Rückkehrer aus Westdeutschland und die schnelle Integration der Menschen, die zu uns kommen, sind der zweite Schritt. Weiterdenken und Zusammenarbeiten ist das Gebot der Stunde. Und dazu lade ich Sie ein!

Damit Thüringen ein guter Ort zum Lernen, Leben und Arbeiten bleibt. Seien wir das Land, in dem man keine Angst vor der Zukunft haben muss, sondern in dem sich Tradition und Fortschritt verbinden. Lassen Sie uns Vorurteile überwinden und den Blick nach vorne richten.

Es wird sich lohnen!
 
Ihr Bodo Ramelow

Unsere Schwerpunkte in den Ausschüssen

Die politische Arbeit im Thüringer Landtag findet in den Ausschüssen statt. Unsere Fachabgeordneten beraten hier mit den anderen Fraktionen über Initiativen und ringen um gute Lösungen in den verschiedenen Lebensbereichen für die alltäglichen Probleme der Menschen in Thüringen. Was wir mit unserer Politik bereits erreicht haben, erfahren Sie hier.

Arbeit und Soziales

Mit dem Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“, das wir im Jahr 2019 ins Leben gerufen und im Landeshaushalt 2024 mit über 17 Millionen Euro finanziert haben, werden Projekte und Angebote der örtlichen Familienförderung maßgeschneidert an die Bedürfnisse der Familien angepasst und vor Ort angeboten.


2021 haben wir das deutschlandweit einzigartige Programm „AGATHE – älter werden in Gemeinschaft“ geschaffen. In einer Vielzahl der Kommunen sind seitdem eigens ausgebildete AGATHE-Berater:innen unterwegs, die ältere Menschen über die örtlichen Angebote und Möglichkeiten für soziale Teilhabe informieren und damit Einsamkeit vorbeugen oder bekämpfen.


Mit dem Thüringer Sinnesbehindertengeld unterstützen wir Menschen mit Sinnesbehinderung und stärken die Teilhabe. 2023 haben wir das Sinnesbehindertengeld in Thüringen deutlich erhöht, um die Preisentwicklungen der letzten Jahre abbilden zu können.


Im Jahr 2019 haben wir das Thüringer Gesetz zur Stärkung der Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte von Seniorinnen und Senioren auf den Weg gebracht und unterstützen hierdurch die Etablierung von Seniorenbeiräten und -beauftragten in den Thüringer Kommunen, welche die Mitsprache und den Einbezug von Seniorinnen und Senioren in die Belange vor Ort gewährleisten und stärken.

Thüringen sieht sich bereits heute – vor allem aber auch in Zukunft – mit einem wachsenden Bedarf an Arbeits- und Fachkräften konfrontiert. Umso wichtiger ist es, einen diskriminierungsfreien, vielfältigen und arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarkt zu schaffen. Den von der CDU einst geförderten Niedriglohnsektor bekämpfen wir seit 2014 mit unseren politischen Maßnahmen.


Mit über 26 Millionen Euro, die wir jährlich im Landeshaushalt zur Verfügung stellen, fördern wir die Unterstützung von beruflichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Weiterqualifikation. Und auch durch die Arbeitsmarktförderprogramme Thüringens unterstützen und fördern wir die Gewinnung von Fachkräften. Zum Beispiel mit dem Landesprogramm „Arbeit für Thüringen“ finanzieren wir im Landeshaushalt seit 2015 Unterstützungsmaßnahmen bei der Suche nach Arbeit für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung.


Seit 2023 arbeiten wir an der Etablierung einer Arbeitnehmerkammer in Thüringen. Diese Maßnahme für eine gleichberechtigte Interessenvertretung der Arbeitnehmendenschaft werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen.

Eine flächendeckende und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung bedeutet, dass jedweder Zugang zu Versorgungsstrukturen für ausnahmslos alle Menschen in Thüringen dauerhaft gesichert ist. Dazu hat die Landesregierung einen Werkstattprozess zur Krankenhausplanung mit betroffenen Akteuren aus dem Gesundheitswesen aufgestellt, welcher die wohnortnahe und qualitativ hochwertige, stationäre Versorgung für die Zukunft sicherstellt.


Seit 2015 haben wir 680 Millionen Euro in die Thüringer Krankenhauslandschaft investiert und im Jahr 2024 einen Rettungsschirm von über 100 Millionen Euro über die Thüringer Krankenhäuser gespannt, die durch die Krankenhausreform des Bundes in Schwierigkeiten geraten.


Der einst privatisierte Maßregelvollzug wird seit 2023 wieder in staatlicher Verantwortung betrieben. Unsere Landesregierung hat den Standort Mühlhausen erfolgreich in öffentliche Hand zurücküberführt. Damit werden jährlich 640.000 Euro eingespart.

Noch immer werden Frauen in einer Vielzahl gesellschaftlicher Bereiche durch strukturelle Diskriminierung benachteiligt und häufig Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Mit unseren Koalitionspartnern haben wir uns deshalb klar zu den Zielen der Istanbul-Konvention und damit zum Schutz von Frauen vor Gewalt bekannt und einen Gesetzesentwurf für den Ausbau des Gewaltschutzes in Thüringen eingebracht.


Mit dem Thüringer Landesprogramm „Akzeptanz und Vielfalt“ ermöglichen wir Angebote für LGBTIQ+ in Thüringen. Auch eine landesweite Koordinierungsstelle, die Vernetzung und Aufklärungsarbeit leistet, konnten wir etablieren und möchten diese für die Zukunft finanziell absichern.

Bildung, Jugend und Sport

Alle Kinder haben einen Anspruch darauf, durch gute Bildung die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu erhalten. Deswegen haben wir im frühkindlichen Bereich zwei beitragsfreie Kindergartenjahre geschaffen und werden uns auch weiterhin für die Beitragsfreiheit aller drei Kindergartenjahre einsetzen. Das ist eine wichtige sozialpolitische Maßnahme und konkrete finanzielle Entlastung in einer Zeit, in der Preissteigerungen zunehmend Familien belasten. Zudem haben wir als Linke über eine Erhöhung der Betreuungsschlüssel mehr Erzieherinnen und Erzieher in die Kindergärten gebracht und somit die Qualität der Betreuung verbessert. Um die Nachwuchsgewinnung für den Erzieherberuf zu verbessern, haben wir die praxisorientierte Ausbildung neben der Regelausbildung in Vollzeit eingeführt. Dabei werden die Ausbildungskosten komplett vom Land übernommen. Auch für die Kindertagespflegepersonen wurden die Rahmenbedingungen deutlich verbessert.

Im schulischen Bereich haben wir den Schulhort wieder an die Grundschulen zurückgeführt und die Beschäftigungsanteile der Erzieherinnen und Erzieher angehoben. Das Einkommen für Grund- und Regelschullehrer wurde an das der Gymnasiallehrer angeglichen und die Personalabbaupläne der CDU für den Bildungsbereich beendet. Der Landtag hat auf unsere Initiative hin ein neues Schulgesetz beschlossen, das die Tätigkeit verschiedener Professionen an den Schulen ermöglicht, um den Bedarfen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Zudem wurde darin die Einführung von praxisbezogenen Lernformen an den Regel- und Gemeinschaftsschulen festgeschrieben. Außerdem haben wir durch ein Schulbauprogramm angefangen, den massiven Investitionsstau an Thüringer Schulen zu beheben.

Unsere weiterführenden Ziele, das längere gemeinsame Lernen auszubauen, flächendeckende Schulsozialarbeit zu etablieren und Regelschulen zu stärken, werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Das längere gemeinsame Lernen ist Grundlage für Chancengleichheit in der schulischen Bildung und eine gute Schulzeit mit Wissens- und Erkenntniszuwachs, aber auch viel Raum zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Wir haben die Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und Jugendsozialarbeit gestärkt und bedarfsgerecht ausgestattet – die örtliche Jugendförderung wurde von 11 auf 15 Millionen Euro erhöht und gesetzlich festgeschrieben.

Außerdem haben wir die Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte junger Menschen verbessert. Zu den Kommunalwahlen dürfen junge Menschen ab 16 Jahren wählen. Kinder und Jugendliche haben mehr altersgerechte Mitsprache- und Beschwerderechte in Kindergarten und Schule erhalten. Junge Menschen sind nun eingeladen, ihr persönliches Lebensumfeld über die Beteiligung bei den Jugendhilfeausschüssen und der Jugendhilfeplanung mitzugestalten. Außerdem wurden die finanziellen Mittel für die Schulsozialarbeit verdoppelt.

Als Fraktion Die Linke ist es unser Ziel, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren die Rahmenbedingungen für die berufliche Ausbildung in Thüringen zu verbessern. Das betrifft die Lernverhältnisse der Auszubildenden im Betrieb und an der Berufsschule, die zurückzulegenden Wege und eine soziale Absicherung, die die Abhängigkeit von den Eltern oder von aufreibenden Nebentätigkeiten beendet. Zudem unterstützen wir mit dem Bildungsfreistellungsgesetz die Jugend- und Auszubildenden-Vertretungen bei ihrer Arbeit in den Unternehmen. Demokratie- und Mitbestimmungsprojekte an den Berufsschulen unterstützen wir im Rahmen des Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit.

Sport bildet einen wesentlichen Teil der Freizeitgestaltung und Gesundheitsvorsorge. Grundlage sind gut funktionierende Sportvereine, Schul- und Breitensport.
Durch eine kontinuierliche Erhöhung der Mittel für den Sportstättenbau konnte der Sanierungsstau bei Sportstätten weiter abgebaut werden. Gleichzeitig wurden die Mittel zur Finanzierung hauptamtlicher Trainerinnen und Trainer angehoben. Damit konnte das sportliche Angebot im Breiten- und Spitzensport erhöht werden.

Innen und Kommunales

Die Linke setzt sich seit vielen Jahren für eine bürgernahe und gut ausgestattete Polizei ein. Die „Online“-Wache konnten wir erfolgreich umsetzen. Dort können Betroffene von Straftaten nun digital Anzeige erstatten, ohne in die nächste Polizeidienststelle fahren zu müssen. Den von der CDU über Jahre betriebenen Stellen- und Personalabbau bei der Thüringer Polizei haben wir beendet.


So beginnen jedes Jahr 300 junge Menschen ihre Ausbildung bei der Polizei. Wir haben die Technik modernisiert und die Arbeitsbedingungen verbessert. Damit Betroffenen bei Verstößen im polizeilichen Handeln dieses in Rechtsverfahren überprüfen lassen können, sind in Thüringen Polizeibeamte durch die Kennzeichnungspflicht jederzeit identifizierbar. Die „Polizeischule“ in Meiningen haben wir modernisiert und dafür gesorgt, dass Aus- und Fortbildung auf der Höhe der Zeit erfolgt. Für uns ist die Vorbeugung von Straftaten und Aufklärung zentral, daher haben wir die Mittel dafür deutlich erhöht.

In den letzten Jahren haben wir die Einnahmesituation der Kommunen in Thüringen kontinuierlich verbessert und die vom Land zur Verfügung gestellten Mittel im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs stetig erhöht. Im Jahr 2024 stehen den Kommunen im kommunalen Finanzausgleich fast 2,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Das sind im Vergleich zum Jahr 2023 300 Millionen Euro zusätzliche Mittel.


Mit zwei durch den Landtag beschlossenen Gemeindeneugliederungsgesetzen wurde der von Rot-Rot-Grün in der letzten Legislaturperiode begonnene Kurs zur Schaffung zukunftsfester neuer kommunaler Verwaltungsstrukturen konsequent fortgeführt. Das Land hat diesen Prozess mit über 30 Millionen Euro unterstützt.
Wir haben die Straßenausbaubeiträge bereits in der letzten Legislatur rückwirkend zum 1. Januar 2019 abgeschafft. Jetzt haben wir einen Gesetzentwurf zur Schaffung eines Härtefallfonds in den Landtag eingebracht. Damit sollen Bürgerinnen und Bürger entlastet werden, die Beiträge für Maßnahmen in der Zeit von 2015 bis 2018 zahlen mussten.

Die rassistische Gefahr ist weiter hoch und hat mit 1.835 rechten Straftaten im Jahr 2023 in Thüringen einen Höchststand erreicht. Wir setzen uns kontinuierlich für das Zurückdrängen neonazistischer, antisemitischer und rassistischer Ideologien und Strukturen ein und klären über diese auf. Das Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit haben wir verstetigt: während der Mittelansatz 2014 noch bei 2,5 Millionen Euro lag, weist der Haushalt 2024 nun 6,14 Millionen Euro aus. Zusammen mit der Landesregierung von Bodo Ramelow haben wir neue Beratungs- und Informationsstrukturen gegen Hatespeech, die unabhängige Antidiskriminierungsstelle oder das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) geschaffen.


Mit den NSU-Untersuchungsausschüssen und der Enquetekommission Rassismus haben wir zahlreiche Maßnahmen für besseres Behördenhandeln auf den Tisch gelegt, für deren Umsetzung wir nachdrücklich streiten. Gegen die Kriminalisierung von Antifaschistinnen und Antifaschisten machen wir uns sowohl in der Koalition als auch in den Gremien des Landtages stark. Wir haben den 8. Mai zum gesetzlichen Gedenktag erklärt, weitere Todesfälle rechter Gewalt gutachterlich aufklären lassen, als erstes Bundesland NSU-Opfer entschädigt und einen NSU-Gedenkort auf den Weg gebracht, der im Sommer 2024 eröffnet wird.

 

Über 97 Prozent der Feuerwehrangehörigen in Thüringen machen ihre Arbeit ehrenamtlich und sorgen gemeinsam mit den Berufsfeuerwehren dafür, dass im Ernstfall Hilfe zur Stelle ist. In 10 Jahren Rot-Rot-Grün haben wir im Vergleich zu den letzten 10 Jahen der CDU-Vorgängerregierungen die Mittel für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienste auf über 400 Millionen Euro verdreifacht, alte Verordnungen angepasst, die über Jahre verstaubten und Entschädigungssätze für die Einsatzkräfte der Feuerwehren erhöht. Die Nachwuchsgewinnung haben wir erheblich gesteigert und Tausende neue Jugendfeuerwehrmitglieder durch Kampagnen und erhöhte Jugendpauschalbeiträge gewinnen können. Neben Respekt- und Warnkampagnen haben wir 2024 eine landesweit einheitliche digitale Alarmierung gesetzlich beschlossen und eine große Reform zum Feuerwehrgesetz auf den Weg gebracht.


Angesichts multipler Krisen und den Erfahrungen mit dem Hochwasser im Ahrtal haben wir die Mittel für Vorhaltungen in den Thüringer Katastrophenschutzlagern versiebzehnfacht, um im Ernstfall vorbereitet zu sein und den Menschen schnell helfen zu können.

Wirtschaft und Wissenschaft

Für eine dauerhaft gute wirtschaftliche Entwicklung Thüringens ist der Umstieg von fossilen Energieträgern auf Technologien der Zukunft und die Verbindung von sozialer und ökologischer Verantwortung Voraussetzung. Dieser Prozess muss gemeinsam mit den Beschäftigten umgesetzt werden. Regionale Wirtschaftskreisläufe, das Lebenszyklusprinzip von Produkten sowie die Eigenversorgung, insbesondere auch in Bereichen der Daseinsvorsorge, müssen gestärkt werden.
Um die faire Bezahlung in Thüringen weiter zu stärken, haben wir im Jahr 2023 das Vergabegesetz fortentwickelt. Unternehmen, die den Zuschlag für öffentliche Aufträge erhalten, müssen ihren Beschäftigten ab dem 1. Januar 2024 einen vergabespezifischen Mindestlohn von 13,91 Euro, also immer 1,50 Euro über dem bundesweiten Mindestlohn, zahlen. Aus unserer Sicht sollte das Vergabegesetz zukünftig auch auf kommunaler Ebene Anwendung finden, um Lohndumping zu verhindern und gerechte Bezahlung zu gewährleisten.


Zur Nachwuchsförderung im Thüringer Handwerk ist es uns gelungen, eine Praktikumsprämie für Schulpraktika einzuführen. Schülerinnen und Schüler, die mindestens ein einwöchiges Praktikum in einem Thüringer Handwerksbetrieb machen, erhalten eine finanzielle Unterstützung von 120 Euro pro Woche. Im Landeshaushalt stehen dafür 100.000 Euro zur Verfügung. In den Sommerferien 2024 greift das Förderprogramm zur Unterstützung der Nachwuchsgewinnung und wird von den Thüringer Handwerkskammern umgesetzt.

 

Die Thüringer Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe können sich in schwierigen Zeiten auf unsere Unterstützung verlassen. Im Zuge der letzten Haushaltsverhandlungen konnten wir das Förderprogramm „Gastrobonus“ für Thüringen aufsetzen. Das Investitionsprogramm umfasst bis 2027 finanzielle Unterstützung für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe in vorrangig ländlichen Regionen in Höhe von 3 Millionen Euro. Allein im Jahr 2024 werden davon 1 Million Euro bereitgestellt.

Die zehn Thüringer Hochschulen und zahlreiche Forschungseinrichtungen setzen wichtige Impulse für die Entwicklung Thüringens und darüber hinaus. Sie wirken als regionale Innovationsmotoren und vor allem als Lehr-, Lern- und Lebensorte von ca. 48.000 Studierenden und Wirkungsstätten von knapp 20.000 Beschäftigten. Wir verstehen Hochschulen als offene, soziale, global nachhaltige und demokratische Einrichtungen und unterstützen sie bei der Gestaltung. Dafür haben wir zum Beispiel die Grundfinanzierung der Hochschulen in der Rahmenvereinbarung V deutlich gesteigert, sodass diese von 2016 bis 2025 einen Aufwuchs ihrer Landeszuschüsse um absolut 534 Millionen Euro erhalten haben. Auch für die kommende Rahmenvereinbarung VI wollen wir weiterhin eine stabile Grundfinanzierung gewährleisten.
Um den Studienbeginn zu erleichtern und Hürden abzubauen, haben wir zusammen mit der Landesregierung von Bodo Ramelow im Jahr 2021 die Studienstarthilfe „StudiumThüringenPlus“ aufgelegt. Von der Unterstützung haben bisher über 200 Studierende in Thüringen profitiert.


Uns ist es gelungen, auch nach dem Wintersemester 2023/2024 das Förderprogramm zu erhalten und so für mehr Bildungsgerechtigkeit in der Thüringer Hochschullandschaft zu sorgen. Studierende aus Elternhäusern mit geringem Einkommen, die eine BAföG-Förderung beantragt haben und ein Studium in Thüringen beginnen, können so einmalige Anschaffungen, wie beispielsweise einen Laptop oder Studienliteratur, realisieren.

Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten

Das Recht auf Wohnen ist für uns ein wichtiges soziales Recht. Mit unserer Wohnungspolitik, die Leben und Wohnen sowohl auf dem Land als auch in der Stadt – also überall gleich – attraktiv gestalten möchte, erkennen wir die Unterschiede der Regionen und nutzen die Chancen, die sich dort jeweils auftun. Im Jahr 2016 haben wir mit der Landesregierung die Mietpreisbremse eingeführt, ein Instrument, mit dem Mieten auf den besonders angespannten Wohnungsmärkten in Erfurt und Jena bei Neuvermietung begrenzt werden.


Die Landesregierung von Bodo Ramelow hat von 2019 bis 2022 eine Förderung für 1.457 Sozialwohnungen in Höhe von insgesamt 201,5 Millionen Euro bewilligt und im selben Zeitraum konnten Neu- und Umbaumaßnahmen bei 651 Wohneinheiten fertiggestellt werden, für die wir die finanziellen Mittel im Haushalt bereitgestellt haben.
Wohnraum muss nicht nur ökologisch und wirtschaftlich, sondern auch sozial nachhaltig sein. Deshalb wollen wir eine Landeswohnungsbaugesellschaft errichten, die preisgünstige Mieten ermöglicht, einen neuen Standard in Gebäudebau und -sanierung umsetzt, Barrieren abbaut und die Reaktivierung von leerstehenden Gebäuden staatlich weiter fördert.

Mit der Erprobung des 9-Euro-Tickets und der Einführung des Deutschlandtickets konnten mehr Menschen als zuvor den öffentlichen Nahverkehr für sich erschließen und damit die Bedeutung von niedrigen Zugangshürden stärker hervorgehoben werden. Damit neben dem vergünstigten Tarif und den vereinfachten Nutzungsbedingungen auch die Qualität der Verbindungen Nutzerinnen und Nutzern überzeugt, setzen wir uns seit 2014 für den Ausbau des Angebotes im Freistaat ein. Dazu fördern wir landesbedeutsame Buslinien zielgenau, welche sowohl unter der Woche als auch am Wochenende eine sichere Verknüpfung zwischen kleineren Kommunen und Bahnhöfen herstellen.


Ebenso haben wir die Umrüstung und den Neukauf von Straßenbahnen unterstützt und die 80-prozentige Förderung von Elektrobussen für Städte und Landkreise ermöglicht, womit wir einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Luftqualität und des Lärmschutzes gegangen sind.


Neben dem Ausbau des Personen- und Schienennahverkehrs und der Sanierung von Straßen sind außerdem Rad- und Fußwege entscheidend, um Wege sicher und umweltbewusst zurückzulegen. Von 2015 bis 2022 haben wir daher zusammen mit der Landesregierung von Bodo Ramelow Fahrradwege für rund 90 Millionen Euro gebaut.

Die Landwirtschaft in Thüringen versorgt Menschen mit qualitativ guten und bezahlbaren Nahrungsmitteln und steht zugleich unter einem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck. In diesem Wettbewerb erzielt der Lebensmittelhandel hohe Profite zulasten der Landwirte und sorgt für große Unzufriedenheit. Vor dem Hintergrund der aktuellen Proteste sind regionale Wertschöpfungsketten, heimische Erzeugnisse und kurze Wege ein wichtiger Schlüssel. Deshalb wollen wir lokale und regionale Vermarktungsstrukturen stärken und Antrags- und Berichtspflichten vereinheitlichen und vereinfachen. Einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Landwirtschaft ist der Boden. Zum Schutz dieses begrenzten und begehrten Elements setzen wir uns gegen die zunehmende Neuversiegelung und für die Entsieglung von Flächen ein. Zusätzlich fordern wir eine ausgeglichene und vielfältige Eigentümerstruktur und stehen daher für ein Agrarstrukturgesetz, das einen Pacht- und Kaufpreisdeckel möglich macht und Anteilskäufe reglementiert. Zudem verbessern wir die Förderbedingungen für den Ökolandbau in Thüringen. Dabei geht es um verbesserte Qualifizierungsangebote und den Wissenstransfer zum ökologischen Landbau, eine höhere Anerkennung der Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt, Klima und Tierwohl.

 

Extremwetterlagen und Borkenkäferbefall haben den Thüringer Wäldern in ungekanntem Ausmaß zugesetzt. Nun wollen wir die Wälder wiederaufbauen, regenerieren und zu klimastabilen, artenreichen Mischwäldern weiterentwickeln. Mit dem Waldumbauprogramm „Grünes Herz Deutschland“ im Volumen von 500 Millionen Euro über zehn Jahre haben wir wichtige Schritte zur Rettung der von Dürre und Schädlingsbefall bedrohten Wälder unternommen. Zudem unterstützen wir Forstbetriebe bei der Beseitigung von klimabedingten Schäden und beim Waldumbau finanziell und mit fachlicher Beratung. Besonders kleine Betriebe erhalten auch bei der Schadholzernte und dem Kauf von standorts- und herkunftsgerechten Pflanzen bis zu 100 Prozent Unterstützung.

Umwelt, Energie und Naturschutz

Als Fraktion Die Linke wollen wir mit erneuerbarer Energie Thüringen klimaneutral, krisenfest und zukunftssicher aufstellen sowie finanzielle Teilhabe ermöglichen. Bis 2040 soll Thüringen seine Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Um das zu gewährleisten, sind entschiedene Schritte der Dekarbonisierung sowie der Steigerung wirtschaftlicher Teilhabe von Gemeinden und Bevölkerung an der Energieerzeugung notwendig.


Mit dem Bürgerenergiefonds unterstützen wir die Gründungsphase von Bürgerenergiegenossenschaften finanziell und fördern eine dezentrale und demokratisierte Energiewende. Durch das Windenergiebeteiligungsgesetz haben wir eine verpflichtende finanzielle Beteiligung der Anwohner und Kommunen an den Gewinnen der Windparkbetreiber auf den Weg gebracht.


Zudem konnten wir die gute Arbeit der Thüringer Energie-Agentur (ThEGA) als Beratungsstelle für Kommunen und Bürger bei Anliegen zur nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Strom und Wärme weiter stärken. Für den gezielten Ausbau von Solar-Energie, vorrangig auf bebauten und vorgenutzten Flächen, haben wir die Weichen gestellt und werden Photovoltaik für große Industrie- und Gewerbebauten zur Auflage für Fördermittel machen. Unser Ziel ist der flächensparende Ausbau der Erneuerbaren Energieanlagen, denn Klima-, Umwelt und Artenschutz müssen zusammen gedacht werden.


Unsere Antwort auf die Wärmewende sind Nah- und Fernwärmenetze, die ihre Wärme zum Selbstkostenpreis abgeben. Dadurch kann die Wärmeversorgung klimaneutral gestaltet werden, ohne dass der einzelne Haushalt sich eine neue Heizung in den Keller stellen muss. Sehr kleine Siedlungen, in denen ein Wärmenetz nicht darstellbar ist, wollen wir im Falle einer notwendigen Modernisierung ausreichend unterstützen.

 

Wasser, Klima und Artenvielfalt müssen geschützt und somit erhalten werden, gerade angesichts der Folgen des Klimawandels und der Biodiversitätskrise. Als Fraktion Die Linke verfolgen wir einen ambitionierten, aber pragmatischen Weg der sozial-ökologischen Transformation. Mit neuen und erprobten Methoden schützen wir die Umwelt als Lebensgrundlage, beugen Klimafolgen vor und passen uns diesen an. Dabei gilt für uns, dass Investitionen stets sozialverträglich gestaltet werden müssen.
Wassermangel und Dürren begegnen wir parlamentarisch mit adäquaten Lösungen, wie der Revitalisierung von versiegelten Flächen oder auch der Reaktivierung landwirtschaftlicher Wasserspeicher. Hochwasserereignisse beugen wir gemeinsam mit der Landesregierung durch die Errichtung von Dämmen und Gründung von Wasserwehren vor.


Um die Menschen und ihre Grundwasservorkommen vor Ort zu schützen, hat sich die Fraktion Die Linke für hohe Sicherheitsstandards bei der Verwahrung von Produktionsrückständen des Kali-Bergbaus eingesetzt. Angesichts der hohen Gewinne der Kaliindustrie setzen wir uns dafür ein, dass auch die Folgekosten von dieser getragen werden.


Eine landesweite Abwasserbehandlung nach Stand der Technik ist eine der wichtigsten Umweltschutzleistung für Thüringen. Für uns ist es entscheidend, dass der Ausbau der Abwasserbehandlung auch im ländlichen Raum sozialverträglich gesichert werden kann. Dafür konnten wir die Mittel im Abwasserpakt für den Ausbau der Abwasser-Infrastruktur erhöhen, womit die weitere Belastung der Bürgerinnen und Bürger verringert wird.


Um die friedliche Koexistenz von Wolf und Tierhaltern zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit der Landesregierung von Bodo Ramelow die Finanzierung von Herdenschutzhunden, Nachtpferchen und regelmäßig austauschbaren Zäunen gesichert und so die Weidetiere und ihre Halter noch besser geschützt. So können wir wertvolle Tierrassen, nachhaltige Landwirtschaftsformen sowie Naturräume und Landschaften für die Zukunft erhalten.

Als Die Linke im Thüringer Landtag wollen wir die Tierhaltung stärken und einen sozial verträglichen Umbau zu mehr Tierwohl und Umweltschutz fördern.
Mit der von uns erlassenen Thüringer Tierwohlstrategie wird das Kürzen von Ringelschwänzen bei Ferkeln, das Schnabelkürzen bei Geflügel und die Enthornung bei Kälbern bald der Vergangenheit angehören.


Um die wirtschaftliche Zukunft der tierhaltenden Betriebe in Thüringen zu sichern und Lebensmittel weiterhin lokal und in hoher Qualität produzieren zu können, fördern wir den Umbau von Stallanlagen weiterhin. Mit der Unterstützung ehrenamtlicher Tierschützerinnen und Tierschützer in den Kommunen und der Erhöhung der Mittel für Tierheime um 1 Million Euro haben wir den Tierschutz in Thüringen deutlich gestärkt und werden dies weiterverfolgen.

Justiz, Migration und Verbraucherschutz

Intensiv und engagiert haben wir immer wieder eine menschenwürdige und solidarische Migrationspolitik sowie eine humanitäre Aufnahme von Geflüchteten in Thüringen gefordert und diese auch gestaltet. So konnten wir mit der Koalition verbesserte Integrationsmaßnahmen, wie beispielsweise das Programm „Start Deutsch“ (Sprachkurse zusätzlich zu den Bundesangeboten) und die Unterstützung von REFUGIO (therapeutische Unterstützung für traumatisierte Geflüchtete) umsetzen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die zahlreichen Projekte und Initiativen im Rahmen der Integrationsrichtlinie weiterhin zu schützen und zu sichern.


In unserer Koalition mit Linke, SPD und Grüne setzen wir uns für den Neubau von Erstaufnahmeeinrichtungen ein, die den Charakter eines Willkommenszentrums erfüllen und menschenwürdige Aufnahme und Versorgung im Fokus haben. Wir möchten eine Willkommenskultur etablieren, die den Namen verdient und dabei einen frühzeitigen Zugang zu Bildungs- und Beratungsangeboten gewährleisten. Durch die von uns initiierten Landesaufnahmeprogramme Syrien und Afghanistan konnten bereits hier lebende Menschen Familienangehörige auf sicheren und legalen Wegen nach Thüringen holen.


Aktuell etablieren wir eine Landesausländerbehörde, in der künftig Verwaltungsprozesse optimiert, fairer und diskriminierungsfreier gestaltet werden und beispielsweise Berufsanerkennungen beschleunigt werden. Zudem setzen wir uns für den sogenannten Spurwechsel ein, der integrierten Geflüchteten die Möglichkeit gibt, das Asylverfahren zu beenden und ihnen den Weg zur Arbeit ebnet – und konnten durch das Engagement von Ministerpräsident Bodo Ramelow auf Bundesebene erste richtige Schritte erreichen.

 

Als Fraktion Die Linke setzen wir auf die kontinuierliche Stärkung des Verbraucherschutzes, um die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber den ungleich mächtigeren Unternehmen, Banken und Konzernen zu stärken sowie sie vor windigen Geschäftspraktiken zu schützen. In den vergangenen Jahren haben wir dafür Sorge getragen, dass die Verbraucherzentrale Thüringen finanziell und strukturell auf guten Füßen steht, um eine umfassende Beratung zu gewährleisten. Zentrale Bedeutung etwa kommt hier beispielsweise dem Bereich der Beratungen zum Energieverbrauch zu. Gerade hier ist die Sicherstellung der mobilen Energieberatung ein wichtiges Instrument. Auch die Insolvenzberatung für Verbraucherinnen und Verbraucher wurde gefördert, um Personen in finanziellen Schwierigkeiten zu assistieren und Wege aus der Schuldenfalle aufzuzeigen.


Ein weiteres wichtiges Projekt war das Schulobstprogramm, das frisches Obst für Schülerinnen und Schüler bereitstellt, um gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern und lokale Landwirtschaft zu unterstützen. Ebenso werden wir die Debatte zur Förderung des Schulessens weiterführen.

Kernaufgabe linker Justiz- und Rechtspolitik ist die Stärkung der sozialen Funktion der Justiz zugunsten der Rechtsuchenden. Ein Element dessen ist das Schiedsverfahren und die Arbeit der Schiedspersonen, welche eine vor- und außergerichtliche, also niederschwellige Form der Konfliktlösung bieten, vor allem in Bereichen wie zum Beispiel Nachbarschaftsstreitigkeiten. Wir haben diese Form der unbürokratischen Konfliktlösung gestärkt.


Zentral ist für uns die gute Personalausstattung der Justiz mit kompetenten und engagierten Beschäftigten. Gemeinsam mit der Landesregierung konnten wir den Personalbestand erhöhen und haben so die Bearbeitungszeiten von Verfahren in verschiedenen Gerichtszweigen verkürzt. Auch die Arbeitsbedingungen in der Justiz haben wir verbessert, zum Beispiel durch Zulagen für besonders anstrengende Tätigkeiten oder durch die Auflösung von Beförderungsstaus aus der Zeit der CDU-Regierungen.


Mit einer Neugestaltung der Juristenausbildung in Thüringen haben wir die Grundlage für die Ausbildung von mehr qualifiziertem Personal geschaffen. Zugleich wurden die Auswahlkriterien derart neugestaltet, dass nur solche Bewerberinnen und Bewerber für den Juristenberuf berücksichtigt werden, die sich mit fachlichem und persönlichem Engagement aktiv für die Verwirklichung der Verfassungsinhalte einsetzen.

Verfassung und Demokratie

Nach intensiven Verhandlungen mit CDU und FDP – und mit der Unterstützung des außerparlamentarischen Bündnisses „Verfassungsreform jetzt“ – ist uns eine wichtige Weiterentwicklung der Thüringer Verfassung gelungen. Zentrale Bedeutung haben wir uns die drei neuen Staatsziele als rechtlich verbindliche und einklagbare Handlungsverpflichtungen aller öffentlichen Strukturen:

Von der Förderung des ehrenamtlichen Engagements profitieren zum Beispiel Feuerwehren, Sportvereine und Kulturinitiativen. Mit der Aufnahme des Nachhaltigkeitsprinzips in seinen ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen bereiten wir Thüringen für die Zukunftsfragen der Gesellschaft vor.
Auch die Pflicht zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Gesellschaftsbereichen und Landesteilen ist nun leitendes Prinzip bei der Landesentwicklung. Zudem wurde der Schutz vor Altersdiskriminierung sowie ein starker Europabezug in der Verfassung verankert. Wir werden weiterhin für zusätzliche Änderungen streiten, unter anderem den Ausbau der direkten Demokratie; die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen und von Menschen mit Behinderungen; die Aufnahme einer Pflicht zur Umsetzung der internationalen Menschenrechtspakte sowie die Verpflichtung rassistische, antisemitische oder menschenfeindliche Aktivitäten abzuwehren.

Um die Demokratie in Thüringen zu stärken, möchte die Fraktion Die Linke die Thüringer Kommunen zu „Beteiligungskommunen“ weiterentwickeln. Ein wichtiger Baustein in dieser Entwicklung ist Erweiterung der Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in den Kommunen.


Zudem haben wir Stadt- und Gemeinderäte sowie Kreistage in die Lage versetzt, in ihren Ausschüssen Öffentlichkeit herzustellen. Diese Einsicht in politische Abwägungsprozesse ist wertvoll, weil Öffentlichkeit und Transparenz die Demokratie stärken.

Haushalt und Finanzen

Als Koalition der Fraktionen Die Linke, SPD und Grüne haben wir mit unserer Haushalts- und Finanzpolitik das Fundament für ein gutes Leben in den Kommunen und im Land gelegt. Eine solide Finanzpolitik ist für die Finanzierung zahlreicher öffentlicher Aufgaben essentiell: In der sozialen Infrastruktur, bei Vereinen und Verbänden, in den Kommunen und auch in den Unternehmen.


Auch die Finanzpolitik wirkte an der Bewältigung der Corona-Pandemie und Energiepreiskrise mit: Mit insgesamt 407 Millionen Euro haben wir gemeinsam mit der Landesregierung von Bodo Ramelow Unternehmen, kommunale Energieversorger, Vereine, Privathaushalte, Schulen und Kindergärten im Rahmen eines Solidarischen Nothilfeprogramms unterstützt. In schwierigen Zeiten für einander einzustehen und dafür zu sorgen, dass die Hilfe auch wirklich bei den Hilfebedürftigen ankommt, ist dabei unser Grundsatz.


Besonders die Kommunen können sich auf die stabile Finanzpolitik der Koalitionsfraktionen Die Linke, SPD und Grüne verlassen. Seit unserer Verantwortungsübernahme konnten die Kommunen jedes Jahr durchschnittlich 230 Millionen Euro Überschuss erzielen. Dadurch ist stetig mehr Geld für freiwillige Leistungen verfügbar. Wir konnten also zahlreiche kommunale Angebote vor Ort, wie zum Beispiel Schwimmbäder, Bibliotheken oder Sportplätze, stärken. Zudem haben wir mit der Koalition die investiven Zuweisungen an die Kommunen regelmäßig erhöht und so Bauvorhaben vor Ort und für die Bürgerinnen und Bürger begünstigt.


Bis zu zwei Milliarden Euro haben wir jedes Jahr für Investitionen aufgewendet: Für die Instandhaltung unserer Straßen im Freistaat, für Krankenhäuser zur flächendeckenden Versorgung und für den Erhalt der Gastronomie und Beherbergungsbetriebe in ländlichen Regionen.


Gleichzeitig stellen wir fest, dass die in der Bundespolitik beschlossene Schuldenbremse eine nachhaltige und vorausschauende Finanzpolitik immer schwieriger macht. Unter anderem der Klimawandel und die damit verbundene sozial-ökologische Transformation verlangen staatliche Investitionen und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, deren Ausbleiben die folgenden Generationen schwer belasten würde. Deswegen treten wir bundespolitisch für eine Reform der Schuldenbremse ein und stehen für eine verantwortungsvolle Finanzpolitik.


Für uns gilt: Haushaltspolitik ist kein Selbstzweck, sondern Mittel, ein gerechtes Thüringen für alle zu gestalten.

Europa, Kultur und Medien

Eine solidarische Erneuerung Europas, eine kulturell vielfältige Gesellschaft und freie, unabhängige Medien – dafür steht Die Linke Fraktion. Wir setzen uns für eine gerechte Wirtschaftsordnung, die Förderung von Kultur und die Sicherung der Pressefreiheit ein, damit wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten können.
 

Die Fraktion Die Linke hat aktiv an der Bearbeitung von Richtlinien auf europäischer Ebene mitgewirkt, um sicherzustellen, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürgern sowie der Regionen angemessen berücksichtigt werden. Durch eine enge Vernetzung im Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates (KGRE) und des Ausschusses der Regionen (ADR) haben wir die Möglichkeit genutzt, Thüringens Standpunkte zu vertreten und auf europäischer Ebene Einfluss zu nehmen.
Dazu gehört auch die Aufnahme Thüringens in die Automotive Region Alliance, die eine wichtige Rolle in der europäischen Automobilindustrie spielt. Gemeinsam mit der Landesregierung von Bodo Ramelow stärken wir Thüringens Position als wichtiger Automobilstandort und beteiligen uns aktiv an der Gestaltung der Transformation der Automobilbranche hin zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen europäischen Automobilpolitik.

Die Linke Fraktion versteht Kultur als grundlegendes Element einer lebendigen und vielfältigen Gesellschaft. Wir setzen uns für den Schutz und die Förderung kultureller Vielfalt sowie den Zugang aller Menschen zu kulturellen Angeboten ein.


Seit 2014 haben wir die Ausgaben für den Kulturbereich in Thüringen um mehr als 30 Millionen Euro gesteigert. Wir haben die Thüringer Orchester- und Theaterlandschaft durch langfristige Finanzierungsverträge gestärkt. Mit dem Musik- und Jugendkunstschulgesetz haben wir einen entscheidenden Fortschritt im Bereich der kulturellen Bildung schaffen können und uns zur langfristigen Förderung der kommunal getragenen Bildungseinrichtungen bekannt. Ebenso haben wir für die freie Szene und die Breiten- und Soziokultur in Thüringen Maßnahmen ergriffen, die wir weiter ausbauen wollen. So haben wir zum Beispiel die kulturellen Dachverbände endlich aus der Projektförderung in eine institutionelle Förderung überführt, eine Schwerpunktförderung für soziokulturelle Zentren ermöglicht und erste Schritte für Mindesthonorare für Kreative in Thüringen etabliert.


Auch in Zukunft wollen wir die kulturelle Infrastruktur, auch in den ländlichen Regionen, weiter stärken. Dazu gehört neben dem Kampf gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse weiterhin eine gute finanzielle Ausstattung für kulturelle Projekte und Einrichtungen sowie die Förderung von kultureller Bildung und Teilhabe.


Mit dem Ausbau des Residenzprogrammes haben wir erfolgreich den Aufbau eines Produktionshauses für die Freie Szene vorbereitet, welches als zentraler Ort Kompetenzen, Produktionsmitteln und Ressourcen bündeln kann, um ihr mehr Raum für innovative Projekte zu geben.

Wir sehen freie und unabhängige Medien als unverzichtbar für eine lebendige Demokratie an. Seit 2014 setzt Die Linke im Thüringer Landtag deshalb wichtige Impulse in der Medienpolitik. Wir haben das Kindermedienzentrum in Erfurt und das Label „Kindermedienland Thüringen“ weiterentwickelt. Zudem haben wir die Bestandsgarantie für das Kinderfilmfestival Goldener Spatz gestärkt. Auch die Förderung und der Erhalt der Bürgerradios als demokratisches und partizipatives Medium steht für uns im Fokus. Für die Zukunft streben wir Programme zur Förderung von mehr Medienkompetenz, sowie die Schaffung von transparenteren und demokratischeren Strukturen in der Medienlandschaft an.


Mit Blick auf den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk fordern wir eine durch das Bundesverfassungsgericht zum wiederholten Male festgeschriebene Bestands- und Entwicklungsgarantie als wichtiges Moment des demokratischen Meinungsbildungsprozesses, sowie eine umfassende Reform, die Programmauftrag, Sportrechte, Intendantengehälter und Pensionsleistungen kritisch miteinbezieht.


Eine solidarische Erneuerung Europas, eine kulturell vielfältige Gesellschaft und freie, unabhängige Medien – dafür steht die Fraktion Die Linke. Wir setzen uns für eine gerechte Wirtschaftsordnung, die Förderung von Kultur und die Sicherung der Pressefreiheit ein, damit wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten können.

Untersuchungsausschüsse

Das Recht des Landtags, einen Untersuchungsausschuss zur Untersuchung von Sachverhalten einzusetzen, gehört zu den weitreichendsten Rechten der Abgeordneten. Aufgabe der Ausschüsse ist es, Sachverhalte zu untersuchen, deren Aufklärung im öffentlichen Interesse liegt.


So nahm zum Beispiel der bundesweit erste „Mafia“-Untersuchungsausschuss im Juni 2021 in Thüringen seine Arbeit auf. Der Umgang mit dem Phänomen Mafia in Italien, aber auch Aussagen vor dem Ausschuss haben deutlich gemacht, dass in Deutschland eine größere gesellschaftliche Sensibilisierung für die Gefahren mafiöser Strukturen notwendig ist. Gleichzeitig wurde im Verlauf der Untersuchung sichtbar, dass mafiöse Strukturen auch in Thüringen eine Heimat gefunden haben und nicht aus dem Fokus der Ermittlungsbehörden geraten dürfen.

Die Fraktion Die Linke klärt im Untersuchungsausschuss „Treuhand in Thüringen“ die Vorgänge der im Jahr 1990 gegründeten Treuhandanstalt auf. Die Hochdruckprivatisierungen der Treuhandanstalt führten zur „größten Vernichtung von Produktivvermögen in Friedenszeiten“ wie es Christa Luft ausdrückt. Die Konsequenzen der Treuhandpolitik waren und sind verheerend: die Zerstörung von Industrie und Wirtschaft, Massenarbeitslosigkeit und Abwanderungsbewegungen prägten Thüringen in den 90er Jahren.


Die Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur und die Demografie belasten die Entwicklung des Freistaats bis heute. Die biografischen Brüche haben sich tief in das kollektive Bewusstsein der Thüringerinnen und Thüringer eingebrannt. Der prominenteste Fall, mit dem sich der Untersuchungsausschuss ausführlich befasst hat, ist der des Kalibergwerkes Bischofferode. Trotz eines Hungerstreiks der Beschäftigten wurde hier Standortpolitik zugunsten eines westdeutschen Kalimonopolisten betrieben.

Petitionsausschuss

Im Jahr 2021 haben wir das Thüringer Petitionsgesetz reformiert und so unter anderem die handschriftliche Unterschriftensammlung ermöglicht und Unterstützerinnen und Unterstützer vor Anfeindungen geschützt, indem sie nun Pseudonyme wählen können. Durch unsere Weiterentwicklung der Petitionsplattform des Thüringer Landtages können Petitionen individueller gestaltet werden und digital diskutiert werden. Weiterhin werden wir die Öffentlichkeit der Sitzungen des Ausschusses verfolgen.


Mit unserer Unterstützung konnten zahlreiche Petitionen erfolgreich abgeschlossen werden. Als Beispiel seien hier die Abschaffung der schulischen Abschlussprüfungen an Berufsschulen und der Erhalt der Schuderbachswiese in Oberhof genannt. Bei beiden Petitionen hatten sich Mitglieder unserer Fraktion teilweise über Jahre maßgeblich eingebracht und mit für eine Lösung im Sinne der Petentinnen und Petenten gekämpft. Auch beim Thema der langen Bearbeitungszeiten von Anträgen auf Aufstiegs-BAföG hat sich unsere Fraktion für die Betroffenen eingesetzt und eine Beschleunigung des Verfahrens erreicht.


Als Fraktion Die Linke nehmen wir die Anliegen der Menschen im Land ernst und beteiligen uns regelmäßig an den Bürgersprechstunden des Petitionsausschusses. Wir gehen auch zu den Petentinnen und Petenten und begutachten die Problemlagen vor Ort, vor allem im Zusammenhang mit Belastungen durch starken Straßenverkehr, Straßenausbaumaßnahmen oder Problemen mit der Abwasserbeseitigung. Erst durch den Besuch vor Ort können viele Anliegen und Probleme erst richtig nachvollzogen, eingeordnet und so einer Lösung oder Vermittlung zugeführt werden.


Darüber hinaus bewirtschaftet der Petitionsausschuss einen Härtefallfonds, welcher nach umfassender Prüfung vor allem soziale Härtefälle unterstützt. Durch unsere Vermittlung konnte vielen Menschen geholfen werden, sei es nach existenzbedrohenden Hausbränden, Wasserschäden oder bei familiären Schicksalsschlägen.

Thüringen. Überall gleich gut.

Wird über den ländlichen Raum in Thüringen gesprochen, stehen oft zuerst die Defizite im Mittelpunkt. Zu oft wird ausgeblendet, wie gern und wie viele Menschen im ländlichen Raum Thüringens leben.


Als Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag wollen wir erreichen, dass alle in Thüringen überall gleich gut leben können. Wir haben uns in den vergangenen Jahren auf Veranstaltungen im ganzen Freistaat mit verschiedenen Themen beschäftigt, die Kompass und Ausrichtung unserer zukünftigen Arbeit sind.


Besonderes Augenmerk liegt für uns darauf, Hürden im ländlichen Raum abzubauen, um die gleichwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, die Vernetzung des gesellschaftlichen Lebens noch intensiver voranzutreiben als bisher. Diese Vernetzung sollte nicht nur die Weiterentwicklung des Verkehrs- und Bildungsangebots umfassen, sondern auch viele andere Bereiche, die maßgeblich für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse sind.

Was wir in der nächsten Legislaturperiode angehen wollen

Am 1. September 2024 wird ein neuer Landtag für Thüringen gewählt und wir streben eine stabile Regierungsmehrheit für die regierende Koalition aus Die Linke, SPD und Grünen mit dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow an. Eine rot-rot-grüne Regierung, die wieder über eine Mehrheit verfügt, kann in Thüringen Bildung und Gesundheit, Gerechtigkeit zwischen den Generationen, eine Wirtschaft, die allen dient und die Sicherheit des Lebensumfeldes und des Alters ausbauen und stärken.


Das Wahljahr 2024 hat begonnen und wie Sie selbst merken ist die Stimmung gerade häufig sehr aufgeheizt. Mitunter ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Welche Projekte und Ideen forcieren wir? Wie werden Sie als Bürgerinnen und Bürger in Thüringen unterstützt und beraten? Welche Rolle nimmt die Opposition im Kampf um Stimmen ein?


Mit 29 Abgeordneten im Thüringer Landtag stellen wir mit Abstand die größte Fraktion und unsere Abgeordneten und ihre Mitarbeitenden sind ihre besten Ansprechpartner zu allen Fragen rund um die Politik im Thüringer Landtag.

Wie erreichen Sie uns mit ihren Ideen, Anregungen und Fragen?

Senden Sie die Postkarte aus der Broschüre ausgeschnitten mit Ihrer Frage oder Ihrem Anliegen per Post an uns.
Vergessen Sie dabei nicht Ihre Absender-Adresse oder eine Telefonnummer, damit wir Ihnen auch antworten können.

Auf digitalem Wege
Gerne können Sie uns per E-Mail erreichen unter fraktion@die-linke-thl.de

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