Probleme in der Berufsschulnetzplanung fallen den Auszubildenden auf die Füße

Entscheidungen des Thüringer Bildungsministeriums, auch nach Schulbeginn noch Fachrichtungen an Schulstandorten zu schließen, werden von Susanne Hennig, Sprecherin für Ausbildungs- und Studierendenfragen der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, scharf kritisiert.

Die Abgeordnete verweist auf aktuelle Medienberichte, wonach Schüler der Fachrichtung Informatik der Erfurter Andreas-Gordon-Schule von nun an in Arnstadt lernen sollen und etliche überlegten, ihre Ausbildung abzubrechen. „Als einziges Steuerungsinstrument für die Entwicklung Berufsbildender Schulen in Thüringen die Klassenschülerzahl 15 anzusetzen, war die Garantie für misslungene Entscheidungen“, so Hennig weiter.

Die von der LINKEN geforderte landesweite Moderation der Berufsschulnetzplanung mit allen Akteuren an einem Tisch habe bisher jeder Kultusminister und jede Regierungskonstellation abgelehnt. „Dabei hatte das so genannte Zedlergutachten vor einigen Jahren schon auf massiven politischen Handlungsbedarf hingewiesen, um die demografische Entwicklung im Berufsbildenden Bereich abfangen zu können. Klassenschülerzahlen sind de facto die Aushebelung der Schulträgerplanung ohne inhaltliches Argument“, sagt Susanne Hennig. Dabei könnte die landesweite Moderation der Berufsschulnetzplanung „eine bessere Abstimmung der unterschiedlichen Akteure gewährleisten, für Auszubildende und Unternehmen die Qualität der Ausbildung sichern und Planungen generell erleichtern“.

 

„Entscheidungen, wie jetzt in Erfurt, mögen formal richtig sein, sie zeigen aber auch, dass die Landesregierung hilflos abwartet. Die Leitragenden sind die Auszubildenden, die überraschend vor dem Aus ihrer Schule stehen“, protestiert Hennig und verweist darauf, dass die LINKE das Thema Berufsschulnetzplanung in den vergangenen Jahren immer wieder im Landtag thematisiert und auf die Tagesordnung gesetzt hat. So waren erst vor den Sommerferien die Berufsschulnetzplanung und die damit zusammenhängenden Probleme Thema im Bildungsausschuss.

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