Gemeinwohlorientierte Agrarpolitik – auch eine soziale Frage der Landwirte
Die Hauptaufgabe der Landwirt*innen ist zwar die Erzeugung von Nahrungsmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft. Heute geht es der Gesellschaft aber auch, um den immer schonenderen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, die Beachtung der ökologischen Zusammenhänge, der Produktion der nachwachsenden Rohstoffe der Zukunft und einer am Tierwohl ausgerichteten Tierhaltung. Das wird ohne faire Preise für die Landwirt*innen immer schwieriger, wie die aktuellen Zahlen der Betriebsaufgaben vor allem bei den Tierhalter*innen beweisen.
"Wenn die Landwirtschaft die Profite von Molkerei-, Schlachthof- und Lebensmittelkonzernen erarbeitet, ohne selbst anständig bezahlt zu werden, ist das ein Fehler im System. Erst recht, wenn der Kostendruck Natur und Klima schadet“, so Dr. Marit Wagler weiter.
DIE LINKE Thüringen will eine Landwirtschaft, die nicht nur die Menschen versorgt, sondern sieht auch die gesellschaftliche Verantwortung, den Landwirt*innen unter die Arme zu greifen den zahlreichen gesellschaftlichen Anforderungen zu begegnen und in die Zukunft zu investieren!
Für diese Investitionen braucht es vor allem Absatzsicherheit. Es gilt regionale, kooperative Lieferketten zu etablieren, die die Produktion, Verarbeitung, Vermarktung und Verbraucherschaft wieder näher zusammenbringen. Diese stärken über die regionale Wertschöpfung den ländlichen Raum und erzeugen verlässliche, langfristige wirtschaftliche Beziehungen, die über der reinen Gewinnmaximierung stehen sollten. Landwirtschaft muss zukunftsfähige Alternativen eröffnet bekommen und in die Lage versetzt werden diese auch zu nutzen. „Soziale Landwirtschaftspolitik muss auch bedeuten, Betriebsstrukturen zu fördern, die eine angemessene Rente, angemessene Löhne und auch Urlaubs- und Regenerationszeiten ermöglichen, so die landwirtschaftliche Sprecherin der LINKEN Dr. Marit Wagler.
Eine Transformation kann nur mit dem Berufsstand gemeinsam gelingen, deshalb müsse er bei geplanten Regelungen frühzeitig einbezogen werden, um Kompromisslösungen zu finden, angemessene Übergangszeiträume festzulegen und eine verlässliche, wirklich faire und unkomplizierte öffentliche Förderung zu erarbeiten.