Forderung nach Preiserhöhung gefährdet Semesterticket für Studierende in Jena

Der Jenaer Nahverkehr will ab dem Wintersemester 2012/13 den Semesterticketpreis um circa 40 Prozent erhöhen - von gegenwärtig 54,50 auf bis zu 76,80 Euro. „Das würde nicht nur eine unzumutbare Belastung für eine ohnehin finanziell nicht üppig ausgestattete Personengruppe bedeuten, sondern gefährdet auch den Weiterbestand des Semesterfahrscheins“, moniert Susanne Hennig, Sprecherin für Studierendenpolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Über eine Preissteigerung in dieser Höhe müsse eine Urabstimmung in der Fachhochschule und Universität entscheiden. Wenn das Semesterticket nicht weitergeführt würde, gingen dem Jenaer Nahverkehr Einnahmen in Millionenhöhe verloren. Zugleich würde ein deutlicher Nachteil für Studierende entstehen, da sie auf andere – zumeist teurere oder weniger umweltfreundliche – Verkehrsangebote zurückgreifen müssten, gibt die LINKE-Abgeordnete zu bedenken.
Susanne Hennig weiter: „Merkwürdig mutet in diesem Zusammenhang die Begründung für die Preiserhöhung an, dass sich die Nutzungsquote von Bahn und Bus durch Studierende von 30 Prozent auf 39,1 Prozent erhöht habe und damit auch der Preis steigen müsse.“
Ebenfalls unzureichend sei die gegenwärtige Regelung für Studierende in einigen Ortsteilen Jenas. Hier müssen zum Teil zusätzliche Fahrscheine erworben werden. „Die Mitgliedschaft der Universitätsstädte Thüringens im Mittelthüringer Verkehrsverbund darf jedoch nicht zu einer weiteren finanziellen Hürde für Studentinnen und Studenten führen“, fügt Dr. Gudrun Lukin, Verkehrspolitikerin der Linksfraktion, hinzu. Die beiden Abgeordneten fordern, „dass das Semesterticket zu einem für die Studierenden akzeptablen Preis erhalten bleibt“.

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