Dr. Gudrun Lukin: So landet Thüringen nur auf einem Nebengleis
"Die Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus der Mitte-Deutschland-Verbindung ist nach wie vor eine Hängepartie und der Fernverkehr wird weiter ausgedünnt", sagt die verkehrspolitische Sprecherin der LINKEN im Thüringer Landtag, Dr. Gudrun Lukin, nach dem so genannten Bahngipfel in Erfurt, dessen Ergebnisse sie als enttäuschend bezeichnete. Er sei "nicht viel mehr als eine Bestandsaufnahme der bisher nicht genutzten Möglichkeiten" gewesen.
Da sich Bahn und Landesregierung schon seit Jahren für den Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung aussprechen, hätte sie endlich eine konkrete Zusage und einen absehbaren Baubeginn erwartet, so die Verkehrspolitikerin weiter.
Sehr kritisch sieht die Abgeordnete die Fixierung von Bahn und Landesregierung auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-Erfurt-München und das drohende Abhängen der Saaletal-Anliegerstädte vom Fernverkehr. Lukin fordert "ein klares politisches Bekenntnis zur Saale-Bahn". Alle bisherigen Äußerungen der Bahn und der Landesregierung deuteten darauf hin, dass der Fernverkehr im Saaletal lediglich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet werde, die Bahn müsse aber auch den Interessen der Bevölkerung dienen.
"Beim Thüringer Bahngipfel hat die Landesregierung fast nichts erreicht, will aber der Bevölkerung aufgewärmte Absichtserklärungen als Erfolge verkaufen", unterstreicht die Verkehrspolitikerin. "So landet Thüringen trotz Hochgeschwindigkeitsstrecke nur auf einem Nebengleis. Anstatt im Ausland zu investieren und den britischen Verkehrskonzern Arriva für 2,8 Milliarden Euro aufzukaufen, sollte die Bahn sich auf ihr hiesiges Kerngeschäft konzentrieren: Den Ausbau des Schienennetzes und die Verbesserung des Services in Bahnhöfen und Zügen."