Bund muss seiner Verantwortung gegenüber den Apotheken nachkommen

Im Vorfeld des bundesweiten Protesttages der Apotheken beginnen heute in Thüringen ab 13 Uhr landesweit Protestaktionen. Der gesundheits- und pflegepolitische Sprecher der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Ralf Plötner, zu der Situation in Thüringen: „Die Apotheken haben keine vergleichbaren Bedingungen wie vor zwanzig Jahren. Die Vergütungsstrukturen sind vollkommen andere. Diese Politik vom Bund muss endlich aufhören, da sich dadurch gerade die ländlichen Apotheken Thüringens einen immer ausufernden Profitdruck ausgesetzt sehen. Zudem ist das Apothekenhonorar durch die Bundesregierung, mit dem die laufenden Kosten in den Apotheken gedeckt werden, seit nunmehr elf Jahren nicht angehoben worden, bei gleichzeitig weiter steigenden Kosten um 60 Prozent und immer noch vorherrschender Inflation. Auf Kosten der öffentlichen Daseinsvorsorge werden so Löcher in den GKV-Haushalten gestopft, die dazu führen, dass die Niederlassung einer Apotheke immer unattraktiver wird, da das finanzielle Risiko zu hoch ist.“

Bundesweit sind im vergangenen Jahr 497 Apotheken geschlossen worden, das entspricht in etwa der Gesamtzahl der Thüringer Apotheken von 491.

Plötner weiter: „Obwohl der Bund eine Apothekenreform angekündigt hat, liegt weiterhin kein Entwurf vor. Genau wie bei Krankenhausreform fehlen wichtige Finanzierungszusagen. Thüringen trägt seinen Teil zu einer flächendeckenden Versorgung bei und hat die Niederlassungsförderung im letzten Jahr auf Apotheken ausgeweitet. Der Freistaat fördert sie mit bis zu 40.000 Euro.“

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