Thüringer Hochschulen: Türöffner für mehr Fachkräfte und Weltoffenheit

Christian Schaft

Unternehmen aus zahlreichen Branchen fällt es zunehmend schwerer, ihre Stellen passend zu besetzen. Um die Fachkräftegewinnung für Thüringen zu verstärken, braucht es jedes Talent – egal ob hier geboren oder zugewandert. Christian Schaft, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, sagt: „Ein Teil der Fachkräfte von morgen ist schon hier im Freistaat. Derzeit werden so viele ausländische Studierende an den Thüringer Hochschulen ausgebildet wie nie zuvor. Thüringer Hochschulen können somit als Türöffner für mehr Fachkräftegewinnung auf dem regionalen Arbeitsmarkt sorgen.“

 

Aktuell liegt die Zahl laut Thüringer Landesamt für Statistik seit dem Wintersemester 2022/2023 bei fast 9.000 ausländischen Studierenden. Besonders die Hochschule Schmalkalden hat es sich mit dem Projekt „WORT - Weltoffene Region Thüringens“ zur Aufgabe gemacht, ausländische Fachkräfte an den regionalen Arbeitsmarkt zu binden. „Jede gut ausgebildete Fachkraft, die Thüringen wieder verlässt, ist eine vergebene Chance. Neben interkulturellen Öffnungsprozessen für Studierende und Unternehmen braucht es auch ausreichend Zeit zum Studieren und ein gut ausgebautes Angebot für Sprachkurse sowie niedrigschwellig erreichbare Beratungs- und Unterstützungsangebote, um die deutsche Sprache überhaupt erlernen zu können“, ist Schaft überzeugt. Die Stärkung dieser Strukturen müsse daher einer von weiteren Schwerpunkten bei der Diskussion um die Ausgestaltung der Hochschulrahmenvereinbarung ab 2026 sein.

 

Im Kontext der aktuellen Diskussion um befürchtete Sparzwänge an den Hochschulen und der Ergebnisse der Studie „Die regionalökonomische Bedeutung der staatlichen Hochschulen im Freistaat Thüringen“ erklärt Hochschulpolitiker Schaft: „Die Finanzierung der Hochschulen in der jetzigen Form ist bis Ende 2025 gesichert. Die Linke wird sich im Parlament vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Rahmenvereinbarung VI weiter für Planungssicherheit und eine auskömmliche Finanzierung der Thüringer Hochschulen auch nach 2025 einsetzen.“

 

Neben der bedarfsgerechten Finanzierung der Hochschulen brauche es auch ein Klima des Willkommens und Miteinanders. „Ich freue mich deshalb, dass trotz der politischen Stimmung sich die Akteure an den Hochschulen in Thüringen, ob Lehrende, Forschende oder Studierende, nicht entmutigen lassen. Nicht ohne Grund sind die Thüringer Hochschulen auch Teil der Initiative ‚Weltoffenes Thüringen‘. Nur durch gemeinsames Handeln können wir uns für ein freies und demokratisches Thüringen stark machen“, so Schaft abschließend.

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