Kampf um die Köpfe dauert an und darf nicht vernachlässigt werden!

Als „unerträglich“ bezeichnet der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Bodo Ramelow, die neuerliche Schändung des jüdischen Mahnmales in Nordhausen. Bereits am 31. März wurde in Nordhausen der Gedenkpavillon für die während des Nationalsozialismus ermordeten Häftlinge des Außenlagers des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter mit antisemitischen Parolen und NS-Symbolen besprüht.

„Die Schändung von Gedenkstätten für die Opfer des Holocaust ist nichts anderes als die Parteinahme für die Täter und deren menschenverachtende Ideologie. Die unerträglichen Schändungen von Mahnmalen in Nordhausen zeigen, wie antisemitische und neonazistische Ideologien immer noch ihren Platz in den Köpfen von Menschen haben“, so Ramelow. Die notwendige Auseinandersetzung mit neonazistischen Denkmustern müsse zwangsläufig auch eine Erinnerungskultur beinhalten, die die Opfer neonazistischer Ideologie in den Mittelpunkt rückt. Unverzichtbar sei aber auch, die gesellschaftlichen Strukturen und Systeme zu thematisieren, die die abscheulichen und einzigartigen Verbrechen des Nationalsozialismus erst ermöglicht sowie eine breite gesellschaftliche Zustimmung zu diesen Verbrechen und ausführende Täter während der Zeit des deutschen Nationalsozialismus hervorgebracht haben. „Dies ist auch Voraussetzung, um ein Wiederholen langsam steigender Zustimmung für menschenverachtende Überzeugungen heute und dauerhaft zu verhindern“, so der Fraktionschef der LINKEN.

Ramelow ruft in diesem Zusammenhang dazu auf, in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen den Aufmarsch Rechtsextremer zum sogenannten „Thüringentag der nationalen Jugend“ am 4. Juni 2011 in Nordhausen zu protestieren. „Neonazismus darf sich nicht ohne gesellschaftliche Gegenwehr mit musikalischer Untermalung im Bewusstsein vor allem junger Menschen verankern. Der Kampf um die Köpfe dauert an und darf nicht vernachlässigt werden“, so Ramelow.


 

Mehr Themen