Kritik an Entwicklung der Semesterbeiträge nicht einfach vom Tisch wischen

Christian Schaft

Angesichts der Debatte zu steigenden Semesterbeiträgen in Thüringen stellt Christian Schaft, hochschul- und wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, fest: „Die Kritik der Landesstudierendenvertretungen sollten wir ernst nehmen. Auch wenn das Land Thüringen in den letzten fünf Jahren unter Rot-Rot-Grün deutlich beim Studierendenwerk, bei Mensen und  Wohnheimen investiert hat, sollten Lösungen gefunden werden, um zusätzlichen finanziellen Belastungen für Studierende durch steigende Semesterbeiträge entgegenzuwirken.“

„Ein Semesterbeitrag von beispielsweise über 260 Euro an der Uni Erfurt ist für viele Studierende nicht mal eben so zu stemmen. Jeder Euro mehr stellt an allen Standorten eine erhebliche Belastung dar. Dort, wo wir als Land die Möglichkeit haben, die finanzielle Belastung der Studierenden zu mindern und zu senken, sollten wir aktiv werden“, meint Schaft. Er verweist in dem Zusammenhang auf den rot-rot-grünen Koalitionsvertrag der letzten Legislaturperiode, in dem vereinbart war, die finanzielle Belastung für die Studierenden zu begrenzen, und sagt, „das sollte noch immer das gemeinsame Ziel sein“. 

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft hatte der harschen Kritik der Konferenz Thüringer Studierendenschaften entgegnet, dass bereits erhebliche finanzielle Mittel für Wohnheime, Mensen und die Grundfinanzierung des Studierendenwerks geflossen seien. „Dass wir erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um über 1000 neue und sanierte günstige Wohnheimplätze zu schaffen, Mensen zu sanieren und auch das Studierendenwerk besser auszustatten, ist völlig richtig. Aber dennoch wird offensichtlich im Verwaltungsrat des Studierendenwerks über eine erneute Erhöhung des Semesterbeitrages diskutiert. Das sollten wir zum Anlass nehmen, uns als Land mit dem Studierendenwerk und der Landesstudierendenvertretung an einen Tisch zu setzen, das Problem genauer zu analysieren und eine Lösung zu finden, die nicht die Studierenden zusätzlich belastet“, fordert Schaft.
 

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