Frauengefängnis Chemnitz: gute Personalstruktur und freundlicher Umgang

Karola Stange

Die Strafvollzugskommission des Thüringer Landtages besuchte am 18.10.2021 die JVA Chemnitz. In dem Frauengefängnis sitzen neben den Sächsischen auch die Thüringer Frauen ihre Strafe ab. Von insgesamt 334 Haftplätzen werden ca. ein Drittel von Thüringerinnen belegt. Im Rahmen des Besuchs wurden die Abgeordneten durch die Anstalt geführt. Darüber hinaus hatten sie Gelegenheit, persönlich mit der Anstaltsleitung, Bediensteten und Gefangenen zu sprechen.

Karola Stange, Mitglied der Strafvollzugskommission, teilte nach dem Besuch mit: „Die Thüringer Frauen sind in Chemnitz sehr gut untergebracht. Überhaupt spürt man einen sehr freundlichen Umgang zwischen den Bediensteten und den Gefangenen. Man merkt, dass hier die Frauen nicht nur verwahrt werden, sondern mit ihnen im Sinne einer gelingenden Strafaufarbeitung und Resozialisierung persönlichkeitsbezogen gearbeitet wird.“ Der ruhigere und freundlichere Umgang als im Männervollzug liege zum einen daran, dass Frauen statistisch gesehen seltener straffällig würden, weniger gewaltbereit seien und auch kürzere Haftzeiten hätten. Nur ca. 5 % aller Gefangenen in Deutschland seien Frauen.

„Aber auch die engagierte Anstaltsleitung sowie die insgesamt gute Personalentwicklung in Sachsen haben ihren Anteil an der positiven Entwicklung in der JVA Chemnitz“, so die Abgeordnete weiter. „Von 204 Bediensteten sind aktuell nur 15 länger krank und gerade einmal 3 Bedienstete dauerkrank. Darüber hinaus sind derzeit lediglich 4 Stellen vakant. Sachsen hat im Bereich des Justizvollzugs viel getan und mithilfe einer Werbeagentur und regelmäßiger Präsenz auf Berufs- und Ausbildungsmessen erfolgreich für Bewerberinnen und Bewerber gesorgt. Hiervon sollte sich Thüringen ruhig etwas abschauen“, so Karola Stange abschließend.

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