Beschäftigte im Einzel- und Versandhandel nicht mit Lohn unter Inflationsausgleich abspeisen

Lena Saniye Güngör

Die Gewerkschaft ver.di hat am heutigen Freitag, den 7.7. zu einer Streikdemo am Anger in Erfurt aufgerufen, da bereits die zweite Verhandlungsrunde im Thüringer Einzel- und Versandhandel ohne Ergebnis verlaufen ist. Die Arbeitgeber:innen haben den Beschäftigten noch immer kein tragfähiges Angebot unterbreitet. Die Arbeits- und Gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, zeigt sich verwundert über die Blockadehaltung der Arbeitgeber:innen und äußert sich dazu folgendermaßen:

 

„Das Angebot der Arbeitgeber:innenseite umfasst noch nicht mal einen Inflationsausgleich und bedeutet faktisch einen Reallohnverlust. Ein Angebot, das gerade mal einen Euro über dem geltenden Mindestlohn liegt, ist purer Hohn gegenüber Arbeitnehmer:innen. Umso wichtiger ist es, dass die Kolleg:innen nun dafür kämpfen, dass sie für ihre gute Arbeit einen guten Lohn erhalten, denn sie haben uns durch die Krise gebracht und leisten im wortwörtlichen Sinne systemrelevante Arbeit. DIE LINKE Fraktion steht solidarisch und kämpferisch an der Seite der Beschäftigten bei der berechtigten Durchsetzung ihrer Interessen.“

 

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die 270.000 Kolleg:innen im Einzel- und Versandhandel Thüringens eine Lohnsteigerung von 2,50€ pro Stunde geltend ab Juni 2023, zudem sollen die Ausbildungsgehälter um 250€ pro Monat angehoben werden.

„Die Arbeitgeber:innen stehen in der Verantwortung, ihren Beschäftigten einen angemessenen Lohn zu zahlen und die Gewinne, die gerade der Einzel- und Versandhandel in den letzten krisenhaften Jahren gemacht hat, nicht auf Kosten der Beschäftigten zu erzielen. Allein die Schwarze Gruppe, zu der die Unternehmen Kaufland und Lidl gehören, erzielte im Jahr 2022 einen Gesamtumsatz von 154,1 Milliarden Euro. Auch der H&M Konzern konnte seinen Umsatz auf 20 Milliarden steigern und seit 2006 somit verdoppeln. Während die Arbeitgeber zu den Krisengewinnern gehören, berichten viele Beschäftigte des Einzel- und Versandhandels Thüringens, dass sie noch einen Zweitjob ausüben müssen, um über die Runden zu kommen. Diese Ungerechtigkeit darf nicht weitergehen“, so Güngör abschließend.

 

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