Anzahl der Verbraucherinsolvenzen in Thüringen steigt weiter – bessere Beratung notwendig

Diana Skibbe, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, fordert dringend eine bessere Ausstattung der Beratungsstellen für Verbraucherinsolvenz in Thüringen.

„Die heute vorgelegten Zahlen des Thüringer Landesamtes für Statistik zu Insolvenzverfahren in Thüringen belegen dringenden Nachbesserungsbedarf bei der Ausstattung der Verbraucherinsolvenzberatungsstellen. Während die Unternehmensinsolvenzen in Thüringen inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit 2001 sind, steigt die Zahl der Privatinsolvenzen beständig an. 2016 mussten 1.822 Thüringer Privatinsolvenz anmelden, das ist eine Steigerung um 8,6 Prozent zum Vorjahr, auf 100.000 Thüringer kommen inzwischen 135 Insolvenzfälle. Das ist leider auch ein Ergebnis der seit Jahren stagnierenden Förderung der 23 Thüringer Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen. Im Ergebnis können die Beratungsstellen ihrer Arbeit nur noch unzureichend nachkommen, viele der Beratungsstellen haben inzwischen Wartezeiten von bis zu einem Jahr.“

„Wir müssen dringend“, so unterstreicht Skibbe, „die Situation der Beratungsstellen verbessern. Mit einer guten und umfangreichen Förderung der Beratungslandschaft könnten nicht wenige dieser Privatinsolvenzen im Ergebnis vermieden werden. Eine Datenerhebung bei allen Beratungsstellen ergab, dass bei einer ausreichenden und guten Ausstattung der Beratungsstellen pro Beratungsstelle jährlich etwa 90.000 Euro an Folgekosten von Insolvenzen eingespart werden könnten, die sonst der Staat zu tragen hätte. Deswegen müssen die Verbraucherinsolvenzberatungsstellen schnell finanziell gesichert und mit mehr Mitteln ausgestattet werden“, so Skibbe abschließend.

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