Wolf: PCR-Pooltests flächendeckend an Schulen und KiGas sind keine Lösung

Torsten Wolf

Der Thüringer Lehrerverband hat mit seiner Pressemitteilung heute eine flächendeckende PCR-Pooltest-Lösung für Thüringen gefordert. Dies wird z. B. in Köln angewandt, mit differenzierten Erfahrungen. Einerseits bieten PCR-Pooltests eine höhere Sicherheit und sind für kleine Kinder und Kinder mit Förderbedarf anwendungsfreundlicher. Deshalb gibt es für Grund- und Förderschulen prioritär in Köln diese Anwendungen. Anderseits entsteht ein erheblicher logistischer Aufwand durch den Transport zu den Laboren und die Labore selbst haben in der Regel nicht die Kapazitäten, diese große Anzahl an Tests zusätzlich durchzuführen. Damit verzögern sich die Ergebnisse um 24-48 Stunden, was zu einer weiteren Ausbreitung des Virus führen kann.

Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Torsten Wolf, äußert sich zum Vorschlag des Lehrerverbandes wie folgt: „Dem Lehrerverband liegt ebenso wie der Landesregierung unzweifelhaft sichere Schule am Herzen. Ob aber der Vorschlag des TLV, flächendeckende PCR-Pooltests an Schulen geeignet ist, die Infektionsketten zügig zu unterbrechen, muss bezweifelt werden. Wenn Schüler:innen am Montag einen Test machen, ihr Ergebnis aber erst am Dienstag oder Mittwoch erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit der Übertragung hoch. Die Labore arbeiten heute schon deutlich an der Kapazitätsgrenze, eine Ausweitung der Auswertungsmöglichkeiten ist technisch und personell nicht zu erwarten. Zusätzlich sind die Schnelltests bestellt, der Aufbau neuer Lieferketten würde in kurzer Zeit nicht zu realisieren sein. Es ist gut, wenn der Steuermann Kurs hält und nicht auf die Möwen hört, die zwar nahes Land verkünden, aber die Untiefen nicht überblicken. Der Vorschlag von Minister Holter, einen weiteren Test pro Woche abzusichern, schafft dagegen deutlich höhere Sicherheit. Deswegen unterstütze ich das ausdrücklich.“

 


 

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