Enttäuschung über Pläne zum Pflegebonus

Ralf Plötner

Zu den öffentlich bekannt gewordenen Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für einen Pflegebonus in Krankenhäusern und in der Langzeitpflege äußert sich Ralf Plötner, Sprecher für Gesundheitspolitik und Pflege der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Den Beschäftigten in der Pflege durch einen finanziellen Bonus eine Wertschätzung zukommen zu lassen, ist zwar richtig. Wie der Bonus aber momentan angedacht wird, verfehlt er seine Wirkung.“

So ist geplant, dass Vollzeitkräfte in der Altenpflege einen Corona-Bonus von bis zu 550 Euro bekommen. Der Bonus soll nach den bekannt gewordenen Plänen gestaffelt ausgezahlt werden: Der höchste Betrag von bis zu 550 Euro soll Vollzeitbeschäftigten in der direkten Pflege und Betreuung zukommen. Bis zu 370 Euro soll es für Personal geben, das mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit in der direkten Pflege und Betreuung arbeitet.

„Nach einer wochenlangen Hängepartie bei dem Thema Pflegebonus ist das Zwischenergebnis ernüchternd. Hier soll ein Bürokratiemonster geschaffen werden, was die Beschäftigten in der Pflege eher auseinandertreibt anstatt zusammenschweißt. Gerade im Bereich der Altenpflege müssten wir eigentlich schnellstmöglich zu einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag kommen“, stellt Plötner fest.

Für die Auszahlung in den Kliniken sind die Einzelheiten noch unklar. Profitieren sollen Pflegekräfte, die durch die Behandlung von Covid-Patienten einer besonderen Belastung ausgesetzt waren.

„Das Finanzierungssystem der Krankenhäuser über die Fallpauschalen erlaubt den Thüringer Kliniken nur schwer, den Beschäftigten durch Eigenmittel einen Bonus auszuzahlen. Wenn die Bundesregierung es ernst meint, muss sie mehr Geld für den Pflegebonus zur Verfügung stellen“, so Plötner abschließend.

 


 

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