Parlamentsreport 15-2023

Akademisch prekär


Forschung und Lehre an den 10 staatlichen Hochschulen in Thüringen wird nicht allein von Professor:innen betrieben. Damit Studierende gut auf Lehrveranstaltungen und Prüfungen vorbereitet oder Forschungsprojekte durchgeführt werden können, gibt es eine ganze Menge wissenschaftlicher Mitarbeiter:innen und Assistent:innen. Nicht wenige von Ihnen teilen ein gemeinsames Leid: zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse und damit fehlende Planungsperspektiven. Assistent:innen, meint studentische Beschäftigte. Sie haben vor allem ein Problem mit Arbeitsverträgen, die in der Regel weniger als sechs Monate, teil nur bis zu drei Monate laufen. Und da auch der Umfang der Arbeitszeit eher gering bemessen wird, kann nicht von guten Arbeitsbedingungen gesprochen werden, wenn am Ende des Monats auf das Geld geschaut wird. All das zeigen die Zahlen der Studie „Jung, akademisch, prekär“ und kleine Anfragen im Landtag. Doch die Situation muss so nicht bleiben. Und es tut sich was.

Unter dem Hashtag #TVStud versammeln sich studentische Beschäftigte bundesweit und fordern ein, was es in Berlin bereits gibt: einen Tarifvertrag. Gute Arbeitsbedingungen braucht es, wenn wir nicht wollen, dass man sich den Job als studentische Beschäftigte leisten können muss. Als Einstiegsmöglichkeit in eine wissenschaftliche Karriere braucht es gleiche Chancen für alle. Kurzzeitbefristungen und geringe Löhne sind das Gegenteil. Deshalb unterstützen wir als LINKE Fraktion im Thüringer Landtag die studentischen Beschäftigten bei ihrem Arbeitskampf, damit wir in ein paar Jahren Berichte und Studien lesen können, die von guter Arbeit berichten, auch für die jungen angehenden Akademiker:innen. Wir können als Land Thüringen dafür ein Stein des Anstoßes sein, damit es endlich zu Tarifverhandlungen kommt.

 

Christian Schaft, Sprecher für Wissenschaft, Hochschule und Forschung


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