Ein offenes Ohr für Berufsschulen

In Thüringen gibt es ingesamt 99 berufsbildende Schulen in denen aktuell ca. 40.000 Schüler:innen ausgebildet werden. Seit Mitte Februar sind die Abgeordneten des Arbeitskreises Bildung, Jugend, Sport zu Besuchen an den Thüringer Berufschulen in Erfurt, Eisenach und Mühlhausen unterwegs gewesen.

Situation der Schulen
An regional wichtigen Berufsschulzentren informierten sich der Bildungspolitische Sprecher Torsten Wolf und der ausbildungspolitische Sprecher Daniel Reinhardt über die Personal- und Technik-Ausstattung der Schulen und den Stand der Digitalisierungsprozesse. Mit Vertreter:innen der Schulleitungen, der Lehrkräfte und der Schüler:innenschaft diskutierten sie über die Schulnetzplanung, das Beamtenrecht sowie das Zusammenwirken von Land und Landkreisen als Schulträger. Die Parlamentarier berichteten über den in den Ausschuss überwiesenen Schulgesetzentwurf der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen. Auch Fragen der Mitbestimmung von Schüler:innen an den beruflichen Schulen sowie Bedarfe an Schulsozialarbeit und staatlicher Unterstützung für Fahrt- und Unterbringungskosten wurden angesprochen. In den bisher stattgefundenen Gesprächen wurde deutlich, dass die allgemeine Personalsituation an den Berufsschulen offensichtlich nicht das größte Problem für die Schulen darstellt.  

Digitalisierung voranbringen
Als größeres Problem beschrieben die Schulen die Ausstattungsschwierigkeiten im Umfeld der Digitalisierung, die Kriterien für Verteilungsentscheidungen von Fachklassen (Wechsel von einer Schule an eine andere) und Weiterbildungsprobleme der Lehrkräfte. Erfahrungsgemäß nehmen neue Lehrkräfte als Seiteneinsteiger:innen an den Berufsschulen eine besonders starke Position ein: hier gibt es eine größere Zahl an positiven Rückmeldungen.

Spielräume ermöglichen
Gerade bei personal- und beamtenrechtlichen, aber auch bei finanzrechtlichen Fragen wünschen sich einige Schulen größere Spielräume. Es wurde sich gegenüber den Abgeordneten gewünscht, Dinge auch ohne einen längerfristigen Austausch mit dem Schulamt entscheiden zu können. Hier war es sehr hilfreich, dass auch die Abgeordneten der jeweiligen Wahlkreise in Erfurt, Eisenach und Mühlhausen an den Terminen in den Brufsschulen teilnahmen. Karola Stange, Kati Engel und Cordula Eger konnten so aktiv an den Gesprächen teilnehmen und einige lokale Themen z. B zur Breitbandversorgung und zu andere Schulträgeraufgaben mitnehmen. Bei der Verabschiedung stand das Versprechen, weiter in engem Kontakt zu bleiben und bezüglich angesprochener Probleme eine baldige Rückmeldung zu liefern.
Für die Landtagsabgeordneten des Bildungs-Arbeitskreises ist das Wissen um die Probleme und die Sicht der Akteure vor Ort in hohem Maße leitend für das eigene politische Handeln. Denn ohne Praxisnähe und den Einsatz für menschennahe Problemlösungen im Großen wie im Kleinen kann keine gute Politik im Thüringer Landtag vorangebracht werden. Der Arbeitskreis zeigte sich deshalb sehr dankbar für die Gespräche.