Proaktiv Apothekensterben entgegenwirken

Lena Saniye Güngör

Angesichts des anhaltenden Apothekensterbens in Thüringen warnt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, vor einem schleichenden Verlust wohnortnaher Gesundheitsversorgung und das besonders in den ländlichen Regionen des Freistaats. „Wenn Apotheken verschwinden, hat das ernsthafte Folgen für die Gesundheitsversorgung. Durch den Verlust steigen reale Barrieren für Menschen, die auf Arzneimittel und Beratung angewiesen sind und das betrifft häufig Regionen, in denen ohnehin schon Grundversorgungsprobleme bestehen“, so Güngör.

Sie macht deutlich, dass das sogenannte Apothekensterben weder ein Naturereignis noch ein betriebswirtschaftlicher Kollateralschaden sei, sondern Ausdruck politischer Entscheidungen und Unterlassungen und verweist auf die Äußerungen des Thüringer Apothekenverbandes am Wochenende. Dazu die Abgeordnete: „Die Bundesregierung hat über Jahre die Apotheken im Stich gelassen. Ein seit über zehn Jahren nicht angehobenes Fixhonorar, steigende Betriebskosten und höher gewordener bürokratischer Aufwand haben viele Apotheken in eine ökonomische Sackgasse geführt.“ Der Vorwurf richte sich dabei an eine ganze Kette von Bundesregierungen, die Apothekenleistungen klein gerechnet und gleichzeitig ihre Verantwortung auf Versandhandel und Markt ausgelagert hätten.

Thüringen habe in den letzten Jahren versucht, gegen den Trend Maßnahmen auf Landesebene auf den Weg zu bringen, so ständen seit zwei Jahren Mittel zur gezielten Niederlassungsförderung im Haushalt, hebt die Abgeordnete hervor und betont: „Die Landesregierung sollte überprüfen, ob und wieso Fördermittel abgerufen oder nicht genutzt werden und die Ausbildungskapazitäten sollten erhöht werden, damit genügend Personal zur Verfügung steht. Der Erhalt von Apotheken ist wichtiger Bestandteil einer gesundheitlichen Grundversorgung und unverzichtbar, um eine vernetzte Gesundheitsstruktur in Thüringen aufzubauen.“


 

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