Kitas als Bildungsträger kostenfrei zugänglich machen

"Kindertagesstätten sind Orte frühkindlicher Bildung, in denen die Grundlagen für die weitere Bildungsbiographie der Kinder gelegt werden", betont Margit Jung und fordert: "Anstatt nur Wahlversprechen zu machen, sollten sich jetzt Landes- und Bundesregierung tatsächlich für kostenfreie Kitas für alle Kinder einsetzen." Dazu wird die LINKE noch vor der Sommerpause einen Antrag in den Landtag einbringen.

In Deutschland ist es für die Entwicklungschancen eines Kindes nach wie vor entscheidend, in welchem Elternhaus es aufwächst. Das gilt auch für Thüringen. Wer gebildete und wohlhabende Eltern hat, hat eine vielfach größere Chance, im Leben voranzukommen als Kinder aus armen Familien. "Viele Kinder haben schon vor dem Schuleintritt verloren", kritisiert die familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion die Situation. "Und das, obwohl es in Thüringen einen Bildungsplan von 0 bis 10 Jahren gibt, mit dem dokumentiert wird, dass Bildung lange vor Schuleintritt beginnt. Als LINKE können wir uns mit diesem Zustand nicht abfinden - für uns ist entscheidend, dass alle Kinder gute Bildungsmöglichkeiten haben", so Frau Jung weiter.

"Die Finanzierung ist bislang deswegen ein Problem, weil sich der Bund heraushält. Wir sehen aber den Bund bei der Herstellung gleicher Lebensverhältnisse und der Sicherung gleicher Bildungschancen in der Pflicht und fordern eine Drittelfinanzierung von Bund, Ländern und Kommunen", sagt die LINKE Familienpolitikerin. Es gehe nicht um die Eltern, sondern um die Kinder. "Jedes Kind muss den gleichen Anspruch auf kostenfreie Bildung in Schule und Kita haben, unabhängig davon, welcher Schicht seine Eltern angehören und welches Bildungsniveau sie haben."

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