H. Sedlacik: Soziale Funktion des Wohnens stärken
Mit Verweis auf die deutlich gestiegene Familienbauförderung durch die Thüringer Aufbaubank macht die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Heidrun Sedlacik, auf die Notwendigkeit einer verstärkten sozialen Wohnraum- und Mietwohnungsbauförderung aufmerksam.
Der mit der Föderalismusreform für die Länder gewonnene Handlungsspielraum in der Wohnraumförderung müsse differenzierter und bedarfsangepasster genutzt werden. Auch in Thüringen seien die Wohnungsbaufördermittel in den vergangenen Jahren primär in die private Wohnraumförderung geflossen. Die Abgeordnete verweist auf den aktuellen Landesentwicklungsbericht, wonach im Berichtszeitraum 2004 bis 2008 von den 1.223 geförderten Wohnungen lediglich 394 auf den Mietwohnungsbau entfallen.
"Mit Blick auf den soziodemografischen und wirtschaftstrukturellen Wandel bedarf die Wohnraumförderung einer Neuausrichtung", betont die Abgeordnete. Nicht nur zunehmende Armut, sondern auch die Alterung der Gesellschaft und die Zunahme der Singlehaushalte führten zu veränderten Wohnbedürfnissen. Daraus resultierten zwar regional unterschiedlich ausgeprägte, aber trotz Leerstands vorhandene Defizite in der Wohnraumversorgung.
"Die Wohnung ist Grundvoraussetzung sozialer Sicherheit und Menschenwürde und damit nicht nur Wirtschaftsgut, sondern insbesondere Sozialgut", sagt Frau Sedlacik und fordert nicht nur eine Aufstockung der Mittel für die soziale Wohnraumförderung, sondern deren verstärkten Einsatz vor allem für den sozialen Mietwohnungsbau sowie den barrierefreien Umbau und die energetische Sanierung der Bestände. Ziel müsse eine ausgewogene Verteilung der Wohnungsbestände und Wohnformen sein. Nur so könnten das Recht aller Bevölkerungsschichten auf eine menschwürdige Wohnung gewährleistet und die Entstehung sozialer Brennpunkte vermieden werden, sagt die Abgeordnete abschließen.