Bundeswehr hat an Schulen nichts verloren

Ulrike Grosse-Röthig

Laut der Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulrike Grosse-Röthig, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, zur Unterstützung von schulischen Veranstaltungen im Schuljahr 2024/2025 in Thüringen (Drs.: 8/18599), liegen keine Daten vor, in wie vielen Fällen insgesamt die Bundeswehr an beteiligt war. Grosse-Röthig kritisiert: „Offenbar hat der CDU-Bildungsminister keine Ahnung, welche Informationsveranstaltungen und Exkursionen an Thüringer Schulen durch die Bundeswehr abgehalten werden und wie viele es jährlich sind. Das ist ein unerhörter Zustand. Das Bildungsministerium braucht einen Überblick über durchgeführte Veranstaltungen und über die Themen, mit denen Schülerinnen und Schüler in der Schulzeit konfrontiert werden.“

Die dargestellte Gesamtauswertung zu Bundeswehr-Aktivitäten an Thüringer Schulen wirken wie Einzelfälle und befeuern jedoch die Grundsatzfrage, wie die Bundeswehr an Thüringer Schulen überhaupt auftreten darf. Grosse-Röthig erklärt: „Die Veranstaltungen gehen über die Berufsorientierung weit hinaus. Teilweise wurde Einfluss im Sozialkundeunterricht in Form von Planspielen und Vorträgen genommen. Veranstaltungen der Bundeswehr ohne friedenspolitische Begleitung an Thüringer Bildungseinrichtungen lehne ich entschieden ab. Schule ist kein Ort für die Rekrutierung von Berufssoldat*innen. Wo dies der Fall ist, muss die Schulaufsicht entsprechend informiert und tätig werden.“

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