Thüringen. Überall gleich gut.

Bald ist es soweit – wir laden euch herzlich ein zu unserem Event „Thüringen. Überall gleich gut. – Perspektiven für die Landesentwicklung“ am 15.05. um 9 Uhr im Haus der Weimarer Republik – Forum für Demokratie in Weimar!

Wir haben uns zwei Jahre lang in verschiedenen Regionen Thüringens mit den Themen Bildung, Gesundheit, Mobilität und Wohnen auseinandergesetzt und möchten nun unsere Erkenntnisse teilen!
Vorträge von:
▪️Bodo Ramelow zeigt Perspektiven für die Landesentwicklung auf, basierend auf unseren Diskussionen und Ergebnissen.
▪️Soziologe Prof. Dr. Klaus Dörre spricht über die Bedeutung von gleichwertigen Lebensverhältnissen für unsere Gesellschaft und Demokratie.

Anmeldung bis zum 5. Mai 2024 an unter gleichgut@die-linke-thl.de oder einfach spontan.

 

WOHNEN

Bei einer öffentlichen Fraktionssitzung in Ilmenau wurde im Februar intensiv über das brisante Thema Wohnen diskutiert. Unter dem Leitmotiv „Wohnen. Überall gleich gut.“ unterstrich die Fraktion das Ziel, allen Thüringerinnen und Thüringern gleiche Chancen auf bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum mit Zugang zu sozialer Daseinsvorsorge und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Dr.-Ing. Bertram Schiffers, renommierter Stadtplaner und Mitglied der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, beleuchtete in seinem Vortrag die zukünftigen Anforderungen an das Wohnen und die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen. Er wies darauf hin, dass trotz des Bevölkerungsrückgangs in Thüringen die Flächennutzung zunimmt. Er plädierte für eine umfassendere Betrachtung, die neben dem reinen Wohnraum auch Begegnungsräume, Spielplätze und soziale Infrastruktur einbezieht.
Katrin Hitziggrad, Vorstandsmitglied der LeerGut-Agentinnen & -Agenten e.V., stellte die Arbeit ihres Vereins vor und verdeutlichte anhand eindrucksvoller Beispiele das enorme Potenzial leerstehender Gebäude. Sie betonte, dass Thüringen über 45.000 ungenutzte Immobilien verfüge, die als Chance und Ressource gesehen werden sollten.
Der Abgeordnete und Landesvorsitzende der Linken, Christian Schaft, brachte die Idee einer Landeswohnungsbaugesellschaft in die Diskussion ein, die nicht nur für Neubauten, sondern auch für die Reaktivierung leerstehender Gebäude zuständig sein und beratend zur Seite stehen sollte. Er betonte die Bedeutung einer neuen Herangehensweise an Bau-, Umnutzungs- und Sanierungsfragen und sah in der Landeswohnungsgesellschaft einen möglichen Kooperationspartner für alle, die sich um Daseinsvorsorge und Stadtplanung bemühen.
Die Veranstaltung verdeutlichte die Dringlichkeit und Komplexität der Herausforderungen im Bereich Wohnen in Thüringen. Darüber hinaus lieferte sie wichtige Impulse und Ansätze für zukünftige Maßnahmen und Kooperationen verschiedener Akteure, um eine gerechte und nachhaltige Wohnraumversorgung für alle Menschen im Land zu gewährleisten.

 

MOBILITÄT

Unter dem Motto „Mobilität. Überall gleich gut“ fand am 27. September 2023 eine öffentliche Fraktionssitzung der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag in Bad Lobenstein statt. Ziel war es, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger nach einer bedarfsgerechten Mobilität zu diskutieren und konkrete Lösungsansätze zu entwickeln.

Die Veranstaltung begann mit einem Infostand auf dem Marktplatz, gefolgt von der Fraktionssitzung im Kulturhaus Bad Lobenstein. Nach der Eröffnung durch den Fraktionsvorsitzenden Steffen Dittes referierte die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Susanna Karawanskij, über umweltfreundliche Mobilitätskonzepte. Prof. Dr. Matthias Gather von der Fachhochschule Erfurt präsentierte Forschungsergebnisse zum 9-Euro-Ticket und dessen Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten und die soziale Teilhabe einkommensschwacher Haushalte. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Vision, dass jede:r Bürger:in in Thüringen unabhängig vom Wohnort Zugang zu flexibler Mobilität haben sollte. Prof. Gather betonte die Bedeutung einer sozial gerechten Mobilität, die multimodal und für alle Landesteile zugänglich sein sollte. Die Diskussionsteilnehmenden waren sich einig, dass dazu der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Senkung der Fahrpreise notwendig sind, um Barrieren abzubauen.
Ministerin Karawanskij hob die erfolgreiche Umsetzung des 9-Euro-Tickets hervor und betonte die Dringlichkeit der Finanzierung solcher Maßnahmen. Sie informierte über die „Runden Tische Mobilität“ im Kyffhäuserkreis und im Schwarzatal, die einen regen Austausch zwischen Bürgern und Vertretern der Mobilitätswirtschaft ermöglichten.
Die Fraktion Die Linke habe konkrete Ziele zur Verbesserung der Mobilität entwickelt, darunter die Einführung eines vergünstigten Jugendtickets und die Förderung barrierefreier Verkehrsangebote. Auch regionale Ansätze wie eine Petition zum Bau eines Radweges entlang der B90 im Saale-Orla-Kreis wurden diskutiert. Insgesamt zeigte die Veranstaltung, dass sich die Fraktion Die Linke aktiv für eine nachhaltige und bezahlbare Mobilität einsetzt, die allen Bürgerinnen und Bürgern gleiche Chancen bietet und das Zusammenleben positiv beeinflusst.

 

GUTE BILDUNG

Unter dem Motto Bildung. Überall gleich gut“ traf sich die Fraktion im Mai 2023 zur auswärtigen Sitzung in Leinefelde, um über die Bildungspolitik in Thüringen zu diskutieren. Ziel war es, Wege zu finden, wie eine qualitativ hochwertige Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger des Landes unabhängig von ihrem Wohnort gewährleistet werden kann.

Fraktionsvorsitzender Steffen Dittes betonte die Dringlichkeit der Diskussion über die Thüringer Bildungslandschaft: „Im Bildungsbereich gibt es viele Baustellen. Aber wir schrecken nicht davor zurück, sondern wollen aktiv gestalten, damit Kinder und Jugendliche die besten Bildungsperspektiven erhalten.“
Ein zentraler Ansatzpunkt war dabei die Praxisorientierung im Bildungswesen. Heike Borkenhagen vom Institut für produktives Lernen Europa erläuterte, wie die Verbindung von praktischer Erfahrung und schulischem Lernen zu einer vielseitigen Bildung von Schülerinnen und Schülern beitragen kann. „Der Kern des produktiven Lernens

ist die Verbindung von praktischer Erfahrung und schulischem Lernen. Ob Bäckerei, Rathaus oder Theater - fast jeder Ort kann ein Praxislernort sein“, betonte sie. Auch Kultusminister Helmut Holter unterstrich die Bedeutung der Praxisorientierung und betonte, dass diese nicht nur handwerkliche Fähigkeiten umfasse, sondern auch soziale Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit und Teamarbeit fördere. „Praxistage sollen in Thüringen zum Schulalltag gehören“, fügte er hinzu.
Bereichert wurde die Diskussion durch Erfahrungsberichte aus der Praxis. Gabriele Körner, Schulleiterin der Staatlichen Regelschule Leinefelde, betonte, wie wichtig es sei, die individuellen Stärken jeder Schülerin und jedes Schülers zu fördern. „Jeder Mensch hat Kompetenzen, die wir stärken müssen. Wir brauchen Taten statt Worte, Begleitung statt ‚Belehrung‘“, betonte sie. Weitere Themen waren der Lehrermangel und der Strukturwandel in der Region. Dr. Bernd Uwe Althaus, Leiter des Schulamtes Nordthüringen, betonte die Bedeutung einer verstärkten Zusammenarbeit, um diesen Herausforderungen zu begegnen. „Die Idee von Bodo Ramelow, Nordthüringen zu einer Bildungsregion zu machen, wollen wir weiter vorantreiben. Eigenverantwortung heißt nicht Beliebigkeit“, stellte er klar. Den Abschluss bildete eine Fishbowl-Diskussion, bei der alle Anwesenden die Möglichkeit hatten, ihre Meinungen und Fragen einzubringen. Themen wie Lehrermangel und die Zukunft der Bildung in Thüringen wurden intensiv diskutiert und ein breites Spektrum an Ideen und Lösungsansätzen aufgezeigt. Die Veranstaltung in Leinefelde war somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gleichwertigen Bildung für alle Bürgerinnen und Bürger in Thüringen. Durch den Austausch von Erfahrungen und Ideen wurden Impulse gegeben, um die Bildungspolitik des Landes zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.

 

GESUNDHEIT UND PFLEGE

Im Rahmen einer außerordentlichen Fraktionssitzung im November 2022 in Sömmerda diskutierte die Fraktion intensiv über Herausforderungen und Lösungsansätze für eine flächendeckende medizinische und pflegerische Grundversorgung in Thüringen. Unter dem Motto „Thüringen überall gleich gut - medizinische und pflegerische Grundversorgung“ wurden wichtige Fragen zur Gesundheitsversorgung in Stadt und Land erörtert.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Steffen Dittes, gefolgt von einem Impulsreferat des gesundheitspolitischen Sprechers der Fraktion, Ralf Plötner. Plötner betonte die Notwendigkeit, im Gesundheitsbereich näher zusammenzurücken und die Versorgung der Menschen zu verbessern. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung referierten verschiedene Experten und Persönlichkeiten über zukunftsweisende Ansätze. Uta Maercker, Geschäftsführerin der AGETHUR, stellte den Werkstattprozess ZUKUNFT.GESUNDHEIT.THÜRINGEN.2030“ vor, der sich mit den zukünftigen Herausforderungen der Gesundheitsversorgung beschäftigt.
Ein zentrales Thema war die Zukunft der Krankenhausplanung in Thüringen, über die Uta Maercker berichtete. Christopher Kaufmann, Leiter des Projektes „Landengel“ im Unstrut-Hainich-Kreis, stellte das Konzept Gesundheitskiosk“ als Antwort auf die Herausforderungen der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum vor. Gesundheitsministerin Heike Werner betonte die Bedeutung kleiner Krankenhausstandorte im ländlichen Raum, die sich während der Corona-Krise als unverzichtbar erwiesen haben. Sie unterstrich die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Finanzierung, um die Qualität der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum langfristig zu sichern. In der abschließenden Fishbowl-Diskussion hatten die Gäste die Möglichkeit, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Zentrale Themen war der Fachkräftemangel in der medizinischen Versorgung auf dem Land sowie die Situation der Apotheken. Die Veranstaltung endete mit einem Dank an alle Teilnehmer für den spannenden und wichtigen Austausch.

 

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