Schulfrieden in Gefahr: Bildungspolitik auf dem falschen Kurs
Angesichts der anhaltenden Debatte über den Schulfrieden und der aktuellen Pläne des Thüringer Bildungsministeriums zur Änderung der Schulordnung fordert Ulrike Grosse-Röthig, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag: „Thüringen muss ein modernes Bildungsland bleiben. Die Errungenschaften der letzten Jahre und Jahrzehnte dürfen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. ‚Politik von oben‘, so wie sie hier praktiziert werden soll, stößt Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern nur vor den Kopf.“
Die Brombeer-Koalition hat sich in ihrem Sondierungspapier zum Thüringer Schulfrieden bekannt und dazu, alle Schulformen gleichberechtigt behandeln zu wollen und sich sowohl für mehr Selbstbestimmung in der Bildung als auch für mehr Eigenverantwortung in Schulen einzusetzen. „Das Versprechen der Einhaltung des Schulfriedens droht aufgekündigt zu werden. Mit der verpflichtenden leistungsbezogenen Versetzungsentscheidung an Gemeinschaftsschulen am Ende des Schuljahres in Klasse 6 und 7 ist der Schulfrieden faktisch Geschichte. Auch die heiß geführte Debatte um Kopfnoten in Schulen ist vollkommen überflüssig. Sie dient nur als Sanktionsinstrument statt als konstruktive Rückmeldung zu Leistungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Solche Maßnahmen lenken von den eigentlichen Herausforderungen ab“, erklärt die Linke-Bildungspolitikerin.
Durch den ehemaligen linken Bildungsminister Helmut Holter waren in der Vergangenheit zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, um dem Unterrichtsausfall durch die Gewinnung von Lehrkräften entgegenzuwirken. Abschließend fordert Grosse-Röthig: „Statt Lehrkräften mit einer weiteren Benotung Arbeit aufzuerlegen, sollte sich der neue Bildungsminister darauf konzentrieren, dass die Arbeitsbedingungen vor Ort noch besser werden und die Schulen ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht werden können.“
Teilnahme an Kundgebungen:
Die Initiative Schulfrieden_tgs hat an mehreren Standorten zu Kundgebungen unter dem Motto „Thüringer Schulfrieden retten“ aufgerufen. Ulrike Grosse-Röthig wird am Mittwoch, 19. März, 16:30 Uhr, auf dem Theaterplatz in Weimar und am Freitag, 21. März, 9 Uhr, vor dem Thüringer Landtag an den Kundgebungen teilnehmen.