Rente: Vorschläge liegen längst auf dem Tisch
"Anstatt sich in Thüringen neue Vorschläge auszudenken, soll die CDU im Bund erst einmal ihre Hausaufgaben machen", kommentiert Margit Jung den Vorstoß von Ministerpräsidentin Lieberknecht zur Flexi-Rente. Die familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag dazu: "Für mich ist diese Diskussion ein reines Ablenkungsmanöver." Wer seinen eigenen Koalitionsvertrag nicht umsetze, in dem die Ost-West-Angleichung festgeschrieben sei, brauche gar keine neuen Versprechen zu machen - dem glaubten die Menschen sowieso nicht.
Auch sei die Erkenntnis nicht neu, dass Ärztinnen später anfangen zu arbeiten und Zimmermänner mit 67 Jahren nicht mehr auf dem Dach stehen sollten. "Menschen später in Rente zu schicken, ist in den meisten Fällen lediglich eine Rentenkürzung. Deswegen muss das Renteneintrittsalter wieder auf 65 Jahre gesenkt werden", sagt Margit Jung.
Wer wirklich Altersarmut verhindern wolle, müsse die Rentenversicherung zu einem solidarischen System umbauen, in das wesentlich mehr Menschen einzahlten, müsse sicherstellen, dass der schleichende Ausstieg der Arbeitgeber aus der Altersvorsorge umgekehrt werde und eine solidarische Mindestrente einführen, die jeder und jedem ein Leben in Würde ermögliche. "Davon, dass modische Wörter aus der Versicherungswirtschaft in die politische Diskussion eingeführt werden, ist noch kein Problem gelöst", sagt Margit Jung. Es gehe vor allem kein Weg daran vorbei, dass Arbeit angemessen bezahlt werden müsse. "Wir brauchen nicht nur einen Mindestlohn, der die größte Ausbeutung verhindert, sondern angemessene Löhne, auf deren Grundlage eine auskömmliche Rente erwirtschaftet werden kann."
