Ramelow: Thüringer Medienlandschaft gerät ins Wanken

Angesichts der Kündigung des Chefredakteurs der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, erklärt Bodo Ramelow, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: "Offenkundig gerät die Thüringer Medienlandschaft ins Wanken. Der lange Arm von Bodo Hombach, WAZ-Geschäftsführer, sorgt offenbar dafür, dass die Unabhängigkeit, die die TA immer wieder gezeigt hat, manch einem zu weit ging."

"Hier wird mit der Pressefreiheit sorglos Schlitten gefahren. Offenbar ist das erklärte Ziel, die Thüringer Presselandschaft willfährig zu machen", so Bodo Ramelow weiter.

Mit großer Empörung nimmt der Fraktionschef der LINKEN zur Kenntnis, dass der WAZ-Konzern nun offenbar die Strukturen frei räumen will, um aus drei unabhängigen Zeitungen - der TA, TLZ und OTZ - ein Monopolblatt a là Ruhrgebiet zu machen.
Nun drohe den drei, mit eigenem Profil geführten Thüringer Tageszeitungen eine gefährliche Monopolausrichtung.
"Dass die OTZ, TLZ und TA von einem gemeinsamen Konzern geführt werden, war immer schon hoch problematisch, aber trotzdem noch geprägt durch eigene journalistische Sorgfalt, für die die drei Chefredakteure stehen", so Ramelow.
Mit dem unsolidarischen Ausscheiden aus dem dpa-Verbund habe der WAZ-Konzern auf unangenehme Weise gezeigt, wie eine differenzierte Medienlandschaft weiter zerschlagen wird.
Die Schließung der eigenständigen Druckerei in Suhl und die im Raum stehende Verlagerung des Drucks vom Freien Wort nach Erfurt zur Zeitungsgruppe Thüringen und die Kündigung des Chefredakteurs Lochthofen sind "schlimme Alarmzeichen eines Macht versessenen Medienkonzerns". Ramelow abschließend: "Dies ist ein unerträglicher Ausdruck der Geringschätzung gegenüber dem hohen Gut der Pressefreiheit. Eigentlich müsste man Presse- und Meinungsvielfalt mit allen Kräften stärken und nicht zerschlagen!"

Mehr aktuelle Themen