Azubiwerk für Thüringen auf den Weg bringen
Wer eine Ausbildung sucht, hat zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres in Hamburg, Bayern und Thüringen die besten Karten. Auf 100 Azubistellen kamen in Hamburg 69 Bewerber*innen, in Bayern 64 und in Thüringen 62. Linda Stark, Sprecherin für Ausbildungspolitik der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, fordert: „Junge Menschen, die in Thüringen eine Berufsausbildung absolvieren wollen, haben zwar sehr gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, aber die Rahmenbedingungen müssen besser werden. Über 62 Prozent der Auszubildenden bundesweit können von ihrer Vergütung kaum leben. Hohe Mieten und explodierende Lebensmittelpreise belasten auch Azubis massiv. Heute soll im Infrastrukturausschuss die Anhörung zum Azubiwerk final auf den Weg gebracht werden. Mit Blick auf den Doppelhaushalt 2026/2027 müssen die finanziellen Mittel im entsprechenden Ministerium abgebildet werden.“
Das Thüringer Landesamt für Statistik hatte zudem berichtet, dass die Anzahl der Ausbildungsverträge im Jahr 2024 nahezu unverändert geblieben ist. Rund 10.300 junge Menschen haben einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen, viele als Verkäufer*innen. Stark erklärt: „Der Bereich Verkauf ist bundesweit stark nachgefragt, auch in Thüringen. Politik muss für gute Rahmenbedingungen bei der Ausbildung sorgen. Bezahlbare Mieten, kostenloser ÖPNV und echte Mitbestimmung legen eine Grundlage, um Ausbildung in Thüringen wieder attraktiver zu gestalten.“
Die Linke-Abgeordnete abschließend: „Genau deshalb braucht es ein Azubiwerk. Es bündelt Unterstützungsangebote, sorgt für finanzielle Entlastung und schafft verbindliche Strukturen, die junge Menschen im Alltag wirklich erreichen. Nur wenn Auszubildende eine Perspektive haben, die über das reine Finden eines Ausbildungsplatzes hinausgeht, bleibt die duale Ausbildung langfristig attraktiv und zukunftsfähig.“

