Parlamentsreport 15-2022

„Nieder mit den Waffen“

Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Heute, 83 Jahre nach Beginn des 2. Weltkrieges, werden trotz aller Bemühungen und politischen Kämpfe insbesondere zivilgesellschaftlicher und nicht staatlicher Bewegungen und trotz aller Versprechungen und Verhandlungen von Staaten eine Vielzahl von Kriegen und bewaffneten Konflikten geführt, denen jährlich hunderttausende Menschen zum Opfer fallen. Afrika und Asien sind die am stärksten betroffenen Regionen mit jeweils neun kriegerischen Auseinandersetzungen. Viele dieser Kriege werden kaum wahrgenommen, noch weniger die mittelbaren und unmittelbaren Ursachen.
Mit dem verbrecherischen Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat der bereits 2014 begonnene Krieg in der Ostukraine eine Eskalation erfahren, indem Menschen und Lebensräume imperialistischen, geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen. Kriege werden niemals im Interesse von Menschen geführt. Deren Interesse ist es, zu leben und eine Welt gemeinsam zu gestalten, in der alle gemeinsam vom Reichtum dieser Welt profitieren. In diesem Jahr ist der Weltfriedenstag ein Tag, an dem die Forderung Bertha von Suttners „Die Waffen nieder!“ überall erhoben werden muss. Sie richtet sich an den russischen Aggressor, sie richtet sich an die kriegsführenden Parteien in den zahlreichen anderen militärischen Auseinandersetzungen weltweit. Sie spricht aber auch diejenigen an, die glauben, mit Krieg und Waffen einen Frieden ganz gleich wo auf der Welt erreichen zu können. Das Ende eines Krieges bedeutet nicht Frieden, aber es ist Voraussetzung dafür, dass Frieden entstehen kann. Und dieser wächst nur dort, wo Menschen frei, solidarisch und gerecht miteinander leben. Dies gilt innerhalb von Staaten ebenso wie zwischen Staaten.
Steffen Dittes, Fraktionsvorsitzender

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