Erinnerungen zum 70. Todestag

Parlamentsreport

Am 2. Mai 1953 starb die Sozialistin, Friedenskämpferin, Frauenrechtlerin und geachtete Lehrerin Käte Duncker.Anlässlich ihres 70. Todestages gedachten der Biograf von Käte Duncker, Prof. Dr. Heinz Deutschland und Dr. Heide Wildauer mit den Anwesenden in einer Lesung dieser großen Frauenpersönlichkeit. So lassen sich Parallelen zum Heute anhand von Briefen, speziell zu ihrem Leben in Friedrichroda und zu ihrem Wirken im II. Thüringer Landtag von 1921-1923 erkennen und ableiten.

Eine der ersten Frauen im Thüringer Parlament war Käte Duncker (1871-1953). 1920 wurde sie in den Thüringer Landtag gewählt. Sie setzte sich sowohl für die berufliche und politische Besserstellung von Frauen als auch für den sozialen und kulturellen Fortschritt ein. Duncker schrieb in der sozialistischen Frauenzeitschrift „Gleichheit“ und trat bei zahlreichen Frauenkonferenzen als Rednerin auf. Trotz Repressionen ließen Duncker und ihre Mitstreitenden sich nicht von ihren politischen Vorstellungen und Überzeugungen abbringen. Im Zuge ihres Engagements musste sie mit Repressionen leben. Im Mai 1916 erhielten viele von ihnen bereits Redeverbot. Nachdem Käte Dunckers Mann Herrmann Duncker verhaftet worden war, suchte sie 1936 für zwei Jahre Schutz im thüringischen Friedrichroda, wo sie in den 1880er Jahren die Schule besucht hatte. Von dort emigrierte sie 1938 nach Amerika, um nach dem Krieg nach Bernau in Brandenburg zurückzukehren. Seit dem 15. Oktober 2013 trägt der Sitzungssaal der Linksfraktion im Thüringer Landtag ihren Namen
Die Lesung wurde begleitet von musikalischen Lieblingsstücken Käte Dunckers. Die Veranstaltungsreihe fand gemeinsam mit dem Kultur- und Geschichtsverein e.V. Friedrichroda  in Friedrichroda und Erfurt statt.