Das neue Thüringer Schulgesetz - Diskussion mit Erfurter Lehrerinnen und Lehrern

Parlamentsreport

Anfang Mai luden die Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Bodo Ramelow, Karola Stange und André Blechschmidt zu einer Informationsveranstaltung zur gegenwärtig laufenden Überarbeitung des Thüringer Schulgesetzes ein. Adressiert war die Einladung an Schulleiter:innen, Lehrer:innen, Schulsprecherinnen der Erfurter Gymnasien und Vertreter:innen von Schülervertretungen.

Mehr als 50 Personen waren der Einladung in die Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Erfurt gefolgt. An der von Karola Stange moderierten Informationsveranstaltung nahmen als Gäste der Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter, die Bürgermeisterin der Stadt Erfurt, Anke Hofmann-Domke, der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Torsten Wolf und der Leiter des Erfurter Amtes für Bildung, Werner Ungewiß, teil. In seiner Einführung zum neuen Schulgesetzentwurf zeigte Minister Holter auf, dass die Thüringer Schulen in den Jahren der Corona-Pandemie verschiedene, teils neue und teils bekannte, Herausforderungen meistern mussten. Aufgabe der Bildungspolitik sei es, die Schulen bestmöglich bei der Bewältigung der ihnen gestellten Aufgaben zu unterstützen, natürlich auch auf gesetzlicher Basis.

Mit der Gestaltung digitaler Lehr- und Lernformate, der Einführung der digitalen Lernmittelfreiheit, digitaler Lernmittelfreiheit, mehr Praxisorientierung im Unterricht, der Umstellung auf eine schulstufenbezogene Lehramtsausbildung, dem Ausbau von Ganztagsschulen, oder aber Schulsozialarbeit und pädagogischer Assistenz, wird versucht, die Weichen in Richtung Zukunft für die Schulen zu stellen. Im Herbst des vergangenen Jahres haben die Regierungsfraktionen von Rot-Rot-Grün einen Entwurf für Änderungen im Schulgesetz im Thüringer Landtag eingereicht. Dieser Gesetzentwurf und ein Vorschlag der CDU-Fraktion befinden sich jetzt in der Phase der parlamentarischen Anhörung. Hier haben Schüler:innen, Elternvertretungen, Gewerkschaften und wissenschaftliche Institutionen und andere mit Bildungspolitik befasste Stellen Gelegenheit, ihre Meinung zu den geplanten Änderungen zu äußern und Veränderungen am Entwurf vorzuschlagen.


Die durch Minister Holter angesprochenen Themen fanden in der anschließenden Diskussion vielfältige Meinungsäußerungen. Dabei zeigte sich, dass die Veränderungen im Thüringer Schulgesetz überwiegend begrüßt und unterstützt werden. Durch Schulleiter:innen und Lehrer:innen wurde aber auch auf Probleme aufmerksam gemacht, die gegenwärtig in den Schulen bestehen. Es wurde sichtbar, dass es neben der Sicherung des Unterrichts auch vielfältige räumliche und personelle Probleme gibt, die gelöst werden müssen, um eine „Schule der Zukunft“ auf den Weg zu bringen. Besonderen Gesprächsbedarf und Anregungen gab es bei den Themen Schulsozialarbeit, Deutsch als Fremdsprache-Klassen, Digitalisierung oder auch die Anreise der Lehrer:innen in Thüringen bleiben oder nach Thüringen kommen. Die Vorschläge, Hinweise und Kritiken wurden von allem Gästen interessiert gehört und zur Bearbeitung aufgegriffen. Die Möglichkeit, sich in Form einer Veranstaltung in den Prozess mit seinen Fragen und Anregungen einzubringen wurde von allen, die gekommen waren, sehr wertgeschätzt.