Veränderter Berufsschulnetzplan wird ergänzt durch verbesserte Förderung von Auszubildenden durch das Land

Die Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag hat die heute der Öffentlichkeit vorgestellte Entscheidung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport zum Berufsschulnetz zustimmend zur Kenntnis genommen. Torsten Wolf, Bildungspolitischer Sprecher der Linksfraktion, betont: „Sofort nach der Amtsübernahme hat Ministerin Dr. Birgit Klaubert sich der schwierigen Frage der Weiterentwicklung des Berufsschulnetzes gestellt, indem sie die Entscheidung zum Berufsschulnetzplan der Vorgängerregierung rückgängig gemacht hat. Dieser stand den Interessen der meisten Schulträger entgegen und lief Gefahr, zu einer Klagewelle zu führen. Wir alle wissen, dass die sinkenden Schülerzahlen der letzten zehn Jahre und die Veränderungen in der Nachfrage einen großen Veränderungsdruck in der Landschaft der Berufsschulen erzeugt haben, der lange liegen blieb und nicht einfach durch Entscheidungen vom grünen Tisch gelöst werden sollte."

Für den Abgeordneten handelt es sich um einen „fast ein Jahr dauernden Prozess, in dem viel Arbeit geleistet wurde, mit Konzepten und Verhandlungen vor Ort, der nun abgeschlossen ist“. Torsten Wolf weiter: „In dem Prozess stecken Kompromisse, aber auch klare Entscheidungen. In der Konsequenz bedeutet das vor allem eine sechs Jahre dauernde Planungssicherheit für alle Beteiligten und Verbesserungen beim Lehrereinsatz – aber auch das Ende einiger unterfrequentierter Bildungsgänge an der einen oder anderen Schule sowie den Beginn einer einjährigen Lösungsfrist für noch offene Probleme.“  

Besonderen Wert lege die Fraktion DIE LINKE auf die neue Förderrichtlinie für die Unterstützung von Berufsschülerinnen und Berufsschülern bei den Fahrtkosten und bei der Unterbringung im Internat, welche mit dem Doppelhaushalt 2016/17 deutlich verbessert worden seien. "Gerade in der letzten Woche sei in den Medien berichtet worden, wie weit die Thüringer Auszubildenden in ihrer Entlohnung von anderen Bundesländern entfernt seien. „Gute Ausbildung bei guter Bezahlung sichert Fachkräfte. Wir als Linke sorgen für zukunftsfähige Berufsschulstrukturen mit der Förderung bei Fahrten und Unterbringungskosten der Auszubildenden. Damit sichern wir ab, Auszubildenden akzeptable Bedingungen zu bieten und Thüringen zu fairändern“, so Torsten Wolf abschließend. Antragsberechtigt für die Förderung sei – in Abhängigkeit von der Höhe des Lehrlingsentgeltes – heute jede und jeder, wobei Zuschüsse je nach Ausbildungsentgelt von 20 bis 80 Prozent der Fahrtkosten erfolgen können.