Trotz Rückgang der Verkehrsunfälle noch ein weiter Weg zur „Vision Zero“

Dr. Gudrun Lukin

Trotz deutschland- und thüringenweiten Rückgangs der Todesopfer im Straßenverkehr sind die Zahlen immer noch viel zu hoch. So starben 2019 in der BRD 3059 Menschen bei einem Verkehrsunfall, in Thüringen 92. Leider sind im Freistaat  sowohl die Unfälle mit Beteiligung junger Fahrer als auch der Senioren über 65 Jahre angestiegen. Die Ursachen sind verschieden, bei jungen Fahrern bis 25 war unangepasste Geschwindigkeit nach wie vor die Hauptursache, bei den Senioren vor allem Fahrfehler. Deshalb sollte gerade bei diesen Gruppen die Frage der Verbesserung  der Fahrtüchtigkeit noch stärker in den Mittelpunkt rücken. „Junge Fahrer, die mit 18 ihre Fahrerlaubnisausbildung beginnen, sollten nach ihrer Prüfung noch mehr zur Nachbereitung herangezogen werden. Senioren verstärkt die Möglichkeiten der Angebote von Fahrschulen, Verbänden und Verkehrswachten zur Selbsteinschätzung ihrer Fahrtüchtigkeit nutzen. Hier sollte ein höherer Verpflichtungsgrad und ein größeres Angebot diskutiert werden. Gewinnen würden alle“, sagt Dr. Gudrun Lukin, Sprecherin für Verkehrspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Ein weiterer Grundsatz müsse gelten: „Wer trinkt, fährt nicht, das muss für alle Teilnehmer im Straßenverkehr gelten. Nach wie beginnt die Fahruntüchtigkeit bei Radfahrern im Straßenverkehr erst bei 1,7 Promille. Wenn jetzt in Thüringen die Hauptunfallursache bei Radfahrern das Fahren unter Alkoholeinfluss ist, besteht hier Handlungsbedarf“, sagt Lukin mit Blick auf die Bundesgetzgebung.