Transformation statt Standortschließungen

Andreas Schubert

Anlässlich der Schließungspläne von Automobilzuliefererbetrieben wie JD Norman in Eisenach, Continental in Mühlhausen, NORMA Group in Gerbershausen und Eaton in Nordhausen fordert Andreas Schubert, Sprecher für Wirtschaftspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Die sich zuspitzenden Entwicklungen in der Thüringer Automobilzuliefererindustrie erfordern einen aktiven Transformationsprozess des Industriezweigs mit neuen Wertschöpfungsketten und nachhaltiger Perspektive für die Arbeitnehmer*innen mit Blick auf die Mobilitätswende. Schnelles Handeln und aktive Transformation statt plumpe Standortschließung lautet das Gebot der Stunde. Dafür stehen zuerst die Unternehmenszentralen in der Verantwortung, die im letzten Jahrzehnt viel Profit an den Thüringer Standorten eingefahren haben. Durch die Landesregierung kann mit einer zielgerichteten Industrie- und Standortpolitik dieser Transformationsprozess aktiv begleitet werden.“

Die Folgen der Corona-Pandemie haben die bestehenden Probleme in der Automobilzuliefererindustrie verschärft und es drohen - mit regionalen Schwerpunkten im Westen und Norden von Thüringen - substanzielle Teile der Industrie(arbeitsplätze) dauerhaft wegzubrechen. „Jetzt ist ein neuer Ansatz auch für diesen Industriezweig von Seiten der Unternehmen und auch der Politik gefragt. Der Transformationsprozess darf nicht die Deindustrialisierung von Regionen und massenhafte Arbeitslosigkeit zur Folge haben. Dafür steht auch die Bundespolitik in Verantwortung, diesen Prozess - wie in anderen Industriezweigen auch - aktiv mitzugestalten. Die gesamte Automotive-Industrie durchläuft einen beispiellosen Umbruch, der aber auch neue Chancen für den Industriestandort Thüringen bietet. Insbesondere das Thüringer Wirtschaftsministerium sollte als Katalysator in der Entwicklung neuer Produkte für E-Mobilität und Wasserstoffantriebe aktiv werden, wenn es um Forschungsverbünde und Netzwerkbildungen von Firmen geht. Wenn diese aktiv herbeigeführt werden, können neue Wertschöpfungsketten initiiert und die Implementierung der Wasserstofftechnologien beschleunigt werden. Dabei kann sich auch der neu gebildete Thüringen Zukunftsfonds in der Praxis bewähren, der gerade das Zukunftspotenzial der Thüringer Wirtschaft in der Corona-Pandemie mit schützen soll“, erläutert Schubert mit Verweis auf die Bedeutung dieser Industrie.

Die Zukunft der Automobilindustrie ist nur mit Hilfe der Beschäftigten zu realisieren. Schubert weiter: „Die sozial-ökologische Wende kann nur gelingen, wenn jetzt auch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen in der Automobilzuliefererindustrie genutzt werden, damit wir auch in Zukunft dem Fachkräftemangel begegnen können und gute Arbeit in Thüringen langfristig gesichert werden kann. Wir als Linksfraktion stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten und fordern eine Perspektive für die Arbeitsplätze.“