Thüringer Handwerk stärken

Dem stetigen Verlust von Handwerksbetrieben im Freistaat entgegenzuwirken, die keine Nachfolgerin oder keinen Nachfolger finden, ist eine wachsende Herausforderung für die Landespolitik. Beispielsweise sind mehr als 38 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber in den rund 9.400 Ostthüringer Handwerksbetrieben  derzeit älter als 55 Jahre. „Für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg Thüringens ist deshalb eine Vereinfachung der Unternehmensgründungen und Nachfolgen im Handwerk erforderlich und sinnvoll“, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Andreas Schubert. Der Abgeordnete ist sehr zufrieden, dass LINKE, SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Koalitionsvertrag das Ziel festgeschrieben haben, die Handwerksförderung mit einer gezielten Förderung von Neugründungen oder Nachfolgen von Meisterbetrieben zu ergänzen.

„Es ist Zeit für die Einführung einer Meistergründungsprämie, um auch in Thüringen entsprechende finanzielle Anreize zu setzen, die das Handwerk in eine gute Zukunft begleiten“, ist der Abgeordnete überzeugt. „Wir brauchen jetzt ein attraktives Angebot. Eine Meistergründungsprämie in Höhe von 10.000 Euro könnte auch im Wettbewerb mit anderen Bundesländern bestehen. Verbunden mit einer möglichst unbürokratischen Regelung zur Umsetzung wäre dies ein klares Bekenntnis zu einer guten Zukunftsperspektive für das Thüringer Handwerk“, unterstreicht Andreas Schubert.

DIE LINKE wird sich im Landtag für eine schnelle Einführung einer Thüringer Meistergründungsprämie als probates und zukunftsgerichtetes Mittel zur angestrebten wirtschaftspolitischen Lenkungswirkung einsetzen, um alle Spielräume, die auf Landesebene zur Verfügung stehen, auszunutzen. Auf Bundesebene werden wir uns zudem dafür einsetzen, die Meisterausbildung kostenlos zu gestalten und auch eine vollständige Gebührenfreiheit für angehende Technikerinnen und Techniker sowie Fachwirtinnen und Fachwirte anstreben.
 
„Doch allein die finanzielle Förderung von Unternehmensgründungen, Nachfolgen oder auch die Förderung bei der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, wie sie z.B. in Brandenburg oder Schleswig Holstein mit finanziellen Anreizen unterfüttert ist, wird nicht das Fachkräftenachwuchsproblem lösen. Hier werden wir mit dem zuständigen Ministerium eng zusammenarbeiten, um junge Menschen auch aus anderen Ländern für Ausbildungen in Deutschland zu begeistern“, so Schubert.