Studentische Beschäftigte – Handlungsbedarf ist groß

Christian Schaft

Heute übergeben studentische Beschäftigte gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di ihr Forderungspapier an die Thüringer Landesregierung. Konkret fordern die studentischen Beschäftigten mit der Initiative TVStud sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen sowie Entfristung und Mindestvertragslaufzeiten einzuführen. Christian Schaft, Sprecher für Hochschulpolitik der Linksfraktion im Thüringer Landtag, unterstützt die Initiative TVStud und erklärt: „Die Erfahrungswerte der Betroffenen sprechen für sich. Geringe Bezahlung und Kettenbefristung sind die Regel statt die Ausnahme. Das muss sich endlich ändern und deshalb braucht es ein ernsthaftes Gesprächsangebot der TdL zur Aufnahme von Tarifverhandlungen.“

Die Ergebnisse der Studie „Jung, akademisch, prekär“ vom Januar 2023, an der mehr als 11.000 Beschäftigte von Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen haben, zeigen, dass auch die Thüringer Hochschulen in Sachen Arbeitsbedingungen bei studentischen Beschäftigten dringend nachbessern müssen. „Neben dem Stundenlohn ist ein entscheidender Faktor die vertraglich vereinbarte monatliche Arbeitszeit“, so der Abgeordnete. Bundesweit liegt das Arbeitsvolumen studentischer Beschäftigter durchschnittlich bei 32,8 Stunden im Monat. Spitzenreiter im Gesamtvergleich ist Berlin mit 49,5 Stunden im Monat, während Thüringen das Schlusslicht im Vergleich mit 25,7 Stunden im Monat bildet. Auch bei den Vertragslaufzeiten der Arbeitsverträge belegt Thüringen mit durchschnittlich 4,7 Monaten den letzten Platz. „Aktuell gilt: Den Job an der Hochschule als studentischer Beschäftigter muss man sich leisten können. Gestiegene Lebenshaltungskosten und eine geringe BAföG-Förderquote tun ihr Übriges. In vielen Fällen sind studentische Beschäftigte damit auf weitere Nebenjobs angewiesen. Wir unterstützen daher das Forderungspapier der Initiative TVStud und die Diskussion um #IchBinHanna zu verstärken."

Zudem hat der Abgeordnete Schaft aktuell zwei Kleine Anfragen zur Vergütung von studentischen sowie künstlerischen und wissenschaftlichen Assist:innen an Thüringer Hochschulen eingereicht. Die Antworten aus dem Wissenschaftsministerium liegen nun vor. „Mit den Kleinen Anfragen wollen wir den Fokus auf die Umsetzung der Arbeits- und Mitbestimmungsrechte von studentischen Beschäftigten und dem Mittelbau an Thüringer Hochschulen lenken. Gemeinsam mit TVStud Thüringen werden wir weiter für Gute Arbeit an den Hochschulen für alle Statusgruppen streiten“, unterstreicht Schaft.

 

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