Steigende Unfallzahlen erfordern mehr Anstrengungen bei Prävention, Verkehrswende und Ausbau sicherer Radwege

Dr. Gudrun Lukin

3059 Menschen starben laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes 2019  im Straßenverkehr in Deutschland. „Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Rückgang um 6,6 Prozent und die geringste Zahl an Toten seit 60 Jahren, aber nach wie vor eine ungeheuerlich große Zahl an Opfern. Dazu kommen steigende Unfallzahlen“, sagt Dr. Gudrun Lukin, Sprecherin für Verkehrspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

 

Rund 2,7 Millionen Unfälle wurden im letzten Jahr durch die Polizei registriert, ein Plus von 1,9 Prozent. Das bedeutet, dass alle zwölf Sekunden auf Deutschlands Straßen ein Unfall passiert. Besonders erschreckend ist, dass beim Radverkehr ein Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen ist, besonders bei Pedelecs.

 

„Deshalb wird es höchste Zeit, dass sich die Öffentlichkeit mehr mit diesem Thema befasst. Nicht nur die Verkehrssicherheitsprogramme von Bund und Land müssen mit konkreten Vorstellungen und Auflagen fortgeführt werden, ebenso muss der Arbeit der Polizei, der Verkehrswachten und der Unfallkommissionen noch mehr Unterstützung zuteil werden. Sicher gibt es in den 600 Verkehrswachten schon gute Programme zur Verkehrserziehung, zur Radfahrausbildung und zum Radfahrtraining für alle Altersgruppen, engagiert sich die Polizei in z. B. in Thüringen vorbildlich bei der Radfahrausbildung in den 4. Klassen. „Aber neben Verkehrserziehung und Prävention ist es ebenso notwendig, den Ausbau des ÖPNV, die Verlagerung von mehr Verkehr auf die Schiene, um Umwelt und Straßen zu entlasten, und den Ausbau von sicheren Radwegen und barrierefreiem Fußverkehr voranzutreiben. Sonst verbleiben die Unfallzahlen weiter auf diesem erschreckend hohen Niveau“, unterstreicht Lukin.