Steigende Krankenkassenbeiträge betonen Notwendigkeit einer Solidarischen Kranken- und Pflegevollversicherung

Ralf Plötner

Die Krankenkassenbeiträge werden voraussichtlich das zweite Jahr in Folge steigen, da eine Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro besteht. Laut Berechnungen des zuständigen Schätzerkreises steigt der Zusatzbeitrag für die gesetzlich Versicherten somit um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent im nächsten Jahr.

 

Der pflege- und gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Ralf Plötner, kritisiert die angekündigte Erhöhung des Zusatzbeitrages: „Der mittlerweile im zweiten Jahr ansteigende Zusatzbeitrag zeigt, dass das gegenwärtige Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung auf Kosten der am stärksten von Inflation und Energiekrise betroffenen Bevölkerungsgruppen finanziert wird. Dazu gehören vor allem Geringverdienende und Armutsbetroffene.“

 

Als eine Alternative zu ständigen Beitragserhöhungen zu Lasten der Versicherten fordert Plötner die Umstellung auf eine Solidarische Kranken- und Pflegevollversicherung. In diese würden wieder hälftig Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen einzahlen und der Zusatzbeitrag würde abgeschafft. Damit könnte der Beitrag auf unter 12 Prozent gesenkt werden. Plötner betont: „So würden Einkommen bis zu einem Brutto von 6250 Euro entlastet, also eine Mehrzahl der Bevölkerung. Stattdessen wird weiter Stillstand praktiziert und die Menschen weiter belastet. Wir als Linksfraktion setzen uns deshalb konsequent für eine Solidarische Pflege- und Krankenvollversicherung ein, denn nur diese führt zu einer nachhaltigen Entlastung für die am stärksten von den Preissteigerungen betroffenen Bevölkerungsgruppen.“