Solidarität mit den Beschäftigten von Kaufland

Lena Saniye Güngör

Vor der anstehenden fünften Verhandlungsrunde für den Thüringer Einzelhandel am 4. Oktober erhöhten die Beschäftigen und die Gewerkschaft ver.di den Druck auf die Arbeitgebendenseite, die seit nahezu vier Monaten kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat. Dazu wurden die Beschäftigten von Kaufland in Erfurt, Kranichfelder Straße, heute morgen zu einem Warnstreik aufgerufen.

Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, bekräftigt die Position der Beschäftigten: „Es ist ein Trauerspiel, dass nach vier Verhandlungsrunden immer noch kein Schritt auf die Beschäftigten zugegangen wird. Dieser Blockademarathon der Unternehmen des Thüringer Einzelhandels muss endlich aufhören.“ Die Abgeordnete weist darauf hin, dass die Beschäftigten uns durch die Pandemie gebracht haben und auch ganz akut unter den Preissteigerungen und der Energiekrise leiden. Während das Unternehmen Kaufland im Jahr 2022 31,8 Milliarden Euro Umsatz generiert hat, ein Plus von 16,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2021, „werden die Beschäftigten im Regen stehen gelassen und mit Angeboten abgespeist, die sogar noch unter einem Inflationsausgleich liegen“, kritisiert Güngör.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde mit einer Laufzeit von 12 Monaten sowie ein Mindestgehalt von 13,50 Euro pro Stunde. Das bedeutet eine prozentuale Erhöhung von 15 Prozent. Bisher bietet die Arbeitgebendenseite lediglich eine prozentuale Lohnerhöhung von 8,4 Prozent bzw. auf 13 Euro pro Stunde an, über zwei Jahre gestreckt.

„Es ist zudem ein Unding, wenn der Arbeitgebendenverband HDE in die Tarifautonomie der Verhandlungsparteien eingreift, indem dieser den Einzelhandelsunternehmen empfiehlt, eine außertarifliche Lohnerhöhung von 5,3 Prozent vorzunehmen, um so weiteren Streiks den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dass dies durch den Arbeitgebendenverband geschieht, welcher immer am lautesten die Tarifautonomie betont, ist grotesk. Wir stehen weiterhin solidarisch und kämpferisch an der Seite der Beschäftigten, die in der kommenden mittlerweile fünften Verhandlungsrunde für ihre berechtigten Interessen eintreten.“