Situation der Schwangerschafts-konfliktberatungsstellen angemessen berücksichtigen

Die Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag hat im Gleichstellungsausschuss die Situation der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen zum Thema gemacht. Hintergrund war die Forderung des Landesrechnungshofs, die Personalstellen aufgrund der zurückgehenden Einwohnerzahlen zu kürzen. Karola Stange, gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion warnt vor solchen Überlegungen und verweist darauf, dass sich „der Beratungsumfang um 50 Prozent erhöht hat und die Problemlagen wesentlich komplexer geworden sind“.

Das hätten die Ausführungen des Vertreters der Landesregierung bestätigt, der berichtete, dass die durchschnittliche Beratungszeit von 60 auf 90 Minuten angestiegen ist. Dies sei auch dem Umstand geschuldet, dass die Problemlagen der Frauen immer vielfältiger würden. Frau Stange macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass es in den kommenden Jahren aufgrund von veränderten Gesetzen, wie der Streichung des Elterngeldes für Frauen im Hartz-IV-Bezug, zu einer weiteren Verarmung komme und damit der Beratungsbedarf ansteige. Bereits heute sei zu verzeichnen, dass die Anträge auf finanzielle Unterstützung an die Stiftung „Hand in Hand“ stetig gestiegen sind. 

„Derzeit wird eine Fachkraft pro 40.000 Einwohner gerechnet, daran ist festzuhalten“, fordert die LINKE Abgeordnete und unterstreicht ihre Auffassung, dass es falsch ist, die Personalstellen in Zukunft zu kürzen. „Dies geht an der Lebensrealität der Thüringerinnen vorbei.“

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE auf eine mündliche Anhörung der Träger von Beratungsstellen wurde im Gleichstellungsausschuss abgelehnt. „Da es um eine langfristige Qualitätssicherung in den Beratungsstellen geht, ist es uns wichtig, die Meinung der Fachleute zur Frage zu hören, ob es hier eines Systemwechsels bei der Berechnung bedarf“, stellt die Gleichstellungspolitikerin fest und kündigt an, dass die Linksfraktion die mündliche Anhörung selbst durchführen wird.