„securPharm“-Verfahren auf dem Prüfstand

Ralf Plötner

Eine Kleine Anfrage des pflege- und gesundheitspolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Ralf Plötner, ergab, dass das Prüfverfahren „securPharm“ zu gefälschten Medikamenten extrem selten anschlägt. Der Abgeordnete zeigt sich über die Ergebnisse erstaunt: „In den letzten vier Jahren gab es insgesamt drei Meldungen in Thüringen. Davon wurde keine einzige als valide Fälschung eines Medikaments bestätigt, vielmehr handelt es sich bei allen Vorfällen um Fehlalarme.“

 

Im Oktober des Jahres 2019 wurde eine Meldung zu gefälschten Medikamenten übermittelt, 2020 gar keine, wiederum eine Meldung wurde im November 2021 übermittelt, im Jahr 2022 erfolgte wieder keine Meldung. Auch dieses Jahr wurde bisher nur eine Meldung im März an die zuständige Behörde gesendet, wie aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage hervor geht.

 

„Der Schutz vor Fälschungen bei Medikamenten ist wichtig. Aber jede einzelne Medikamentenpackung muss von den Beschäftigten in den Apotheken extra gescannt werden, was einen enormen zusätzlichen Aufwand bedeutet. Dies können wir uns vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der in den nächsten Jahren weiter steigenden Notwendigkeit von Nachbesetzung der Apotheken nicht leisten. Das Verfahren muss dringend in der Europäischen Union auf den Prüfstand. Stichproben zur Kontrolle reichen aus und würden Bürokratie und Arbeitsaufwand sofort abbauen“, so Plötner abschließend.

 

Dateien