“Schwur von Buchenwald” weiter leben – Gedenken aufrechterhalten

Steffen Dittes

Zum 76. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora am 11. April 1945 erklärt Steffen Dittes, Vorsitzender der Landtagsfraktion und stellv. Landesvorsitzender DIE LINKE Thüringen: „Auch 76 Jahre nach der Befreiung sind Antisemitismus, völkisches Denken und Rassismus bis in die Mitte der Gesellschaft vorhanden und werden auf den Straßen und auch in den Parlamenten verbreitet. Die jüngsten Relativierungen der NS-Verbrechen im Rahmen von Protesten gegen die Pandemie-Eindämmungspolitik unterstreichen, wie wichtig es ist, weiter über die Gräueltaten und die dahinterstehenden ideologischen Mechanismen des NS-Systems aufzuklären, zu erinnern und den Schwur von Buchenwald weiter als Leitlinie zu leben: ‚Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.‘“

Dittes lobt die diesjährige Ausgestaltung der Gedenkveranstaltungen: in einem kleinen Rahmen in Präsenz und einem digitalen Begleitprogramm mit Filmen, künstlerischen Aktionen, Ausstellungen, Buchlesungen und Gesprächen. Nachdem pandemiebedingt im vergangenen Jahr das Zusammenkommen mit den Überlebenden im Rahmen des zentralen Gedenktages nicht stattfinden konnte, werden auch ehemalige Häftlinge wieder vor Ort sein und das Wort ergreifen. Die Teilnahme am virtuellen Gedenken ist unter https://liberation.buchenwald.de/was-stattfindet.

Der Dank der Fraktion DIE LINKE gilt insbesondere der Gedenkstätte und ihren Mitarbeiter:innen sowie den Vereinen und Initiativen, darunter der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VNN/BdA) und den vielen Ehrenamtlichen, die die Erinnerung am Leben halten und das Gedenken organisieren, aber auch allen Antifaschistinnen und Antifaschisten, die sich konsequent gegen alte und neue Nazis engagieren.

Steffen Dittes abschließend: „Der NSU, der Mord an Walter Lübcke und die tödlichen Anschläge in Halle und Hanau sowie die immer wieder bekannt werdenden rechten Umsturzpläne und die teils einhergehende Bewaffnung zeigen, wie real die Bedrohung ist, die von nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Überzeugungen ausgeht. Wir sind gesamtgesellschaftlich in der Pflicht, wo immer möglich, gegen Ausgrenzung und Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft oder durch Zuschreiben zu einer bestimmten Gruppe einzutreten und damit den Nährboden für solche Taten auszutrocknen.”