Scharfe Kritik an Geschäftsführung des Tagungshotels der AfD

Philipp Weltzien

Zu den Veröffentlichungen rund um den stattgefundenen AfD-Bundeskonvent am Wochenende im Suhler Ringberghotel erklärt Philipp Weltzien, Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, der sein Wahlkreisbüro in Suhl hat: „Dass am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus eine zutiefst antisemitische und rassistische Partei erneut in Suhl Tagungsräume zur Verfügung gestellt bekommt, ist auch angesichts der jüngsten Veröffentlichungen rund um Deportationspläne zutiefst erschreckend. Dass die Geschäftsführung des Hotels unter dem Deckmantel einer anderen Vereinigung die AfD-Reservierung bestätigt, offenkundig auch um die gegen den AfD-Konvent protestierenden Mitarbeitenden hinters Licht zu führen, ist ungeheuerlich. Damit wird nicht nur ein richtiger und berechtigter Protest der Mitarbeitenden zunichtegemacht, sondern die von den rassistischen Plänen der AfD betroffenen Mitarbeitenden faktisch darüber im Unklaren gelassen, genau für jene zu arbeiten, die ihnen die verfassungsrechtlich geschützten Grund- und Menschenrechte aberkennen wollen.“

 

„Ich bin bestürzt, dass wieder ein Suhler Hotel Raum für Verschwörer, Antisemiten, Rassisten und Faschisten bietet. Dafür gibt es keine Ausreden und keine Entschuldigungen. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass das Ringberghotel eine Reservierung des AfD-Bundeskonventes angenommen hatte. Nach zahlreichen Protesten wurde eine Absage des Treffens verkündet, um es unter anderem Namen doch im Ringberghotel stattfinden zu lassen. Wo offen über Deportationen und Rassismus gesprochen wird, sollte niemand der vielen Beschäftigten mit Migrationsgeschichte seine Schicht leisten müssen“, so Weltzien.

 

Der Abgeordnete ist bestürzt, dass die Geschäftsführung offenbar die finanziellen Einnahmen durch die AfD über den Protest der Mitarbeitenden stellte. „Dass die Geschäftsführung die Sorgen der Mitarbeitenden derartig ignoriert und sie ausgehend von Berichten sogar diesbezüglich belogen hat, ist fatal. Es macht deutlich, dass für die Geschäftsführung am Ende das Geld und nicht die Sorgen der Beschäftigten und ihr demokratisches Engagement zählt. Ich hätte mir eine klare Unterstützung des Ringberghotels gewünscht, mit der offensichtlich wird, dass man nicht nur hinter den Mitarbeitenden steht, sondern deutlich gegen demokratiefeindliche Positionen Stellung bezieht.“

 

Während in ganz Deutschland Tausende gegen Rechtsextremismus und die rassistischen Pläne der AfD auf die Straße gehen, kann die AfD als parlamentarischer Arm des Rechtsterrorismus dank der Unterstützung des Ringberghotels ungestört und unbehelligt ihre menschenverachtende Ideologie organisieren. Dies ist ein fatales Zeichen für Suhl und die hier demokratisch engagierten Menschen.

 

Weltzien weist darauf hin, dass am Sonnabend, 3. Februar 2024 eine Kundgebung um 13 Uhr unter dem Motto „Suhl steht zusammen“ auf dem Suhler Marktplatz stattfindet.