Pleiten, Pech und Pannen der Bahn - heute endlich Thema im Bundestag

"Das ‚Schwarzbuch Deutsche Bahn' entwickelt sich leider zur Fortsetzungsserie: Waren winterliche Schneefälle und Kältegrade verantwortlich für eingefrorene Sanitäranlagen, vereiste Fahrzeuge, blockierte Kupplungsteile und verstopfte Rohre, so ist diesmal der Sommer ein eklatanter Störfaktor der Bahntechnik", moniert Dr. Gudrun Lukin, Sprecherin für Verkehrspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Angesichts der gravierenden technischen Mängel sei es "höchste Eisenbahn, dass sich der Eigentümer Bund, die Deutsche Bahn, Industrie und Zulieferer an einen Tisch setzen und eine langfristig und finanziell untersetzte Sanierung, Ausrüstung und Infrastrukturentwicklung der Bahn festschreiben", so Frau Lukin weiter. Zuallererst sollte das Signal in Richtung mehr Personal, kürzere Wartungsfristen und robustere moderne Zugtechnik gestellt werden. Zweitens brauche die Bahn ausreichend Mittel zu Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur. Bedarfsanalysen würden vorliegen, konkrete Finanzierungszusagen allerdings meist nicht, sagt die Verkehrspolitikerin der LINKEN mit Blick auf die 50 Mio. Euro für die Mitte-Deutschland-Bahn.

Auch der Anteilserwerb im englischen und polnischen Bahnnetz könne die Pannen im täglichen Fahrgeschäft der Bahn nicht ausgleichen, die die Börsenorientierung der vergangenen Jahre mit verschuldet hat", sagt Frau Lukin. Die Bahn als Dienstleistungsunternehmen wieder zu stabilisieren, das müsste der politische Auftrag und Ergebnis des heutigen Krisengesprächs sein. Die Berliner Koalition sollte unter diesen Umständen auch auf die 500-Millionen-Abgabe der Bahn an den Bundeshaushalt verzichten können.