„Mike Mohring will das Ergebnis der eigenen Bildungs-Studie nicht wahrhaben“


„Wenn Mike Mohring aus der jüngsten, von der CDU in Auftrag gegebenen, Dimap-Umfrage von etwa 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in ganz Deutschland eine Stellungnahme für das gegliederte Schulsystem herausliest, so kann man dies – für die Länder außerhalb Bayerns und Badens-Württembergs – nur als bewusste Fehlinterpretation bezeichnen“, kritisiert der bildungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Torsten Wolf. Offenbar wolle Mohring das Ergebnis der eigenen Bildungs-Studie nicht wahrhaben.

„Dass die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern, vor allem in Thüringen, das deutsche Bildungssystem besonders kritisch bewerten, weist eher auf das Gegenteil hin: hier sind die Menschen offensichtlich der Meinung, dass längeres gemeinsames Lernen, wie es in der DDR umgesetzt worden war, der bildungsmäßigen Entwicklung besser tut“, betont der Abgeordnete.

Gleichzeitig merkt Wolf an: „Wenn nur 30 Prozent der Thüringer sich zum Thema Inklusion in der Schule informiert fühlen, ist dies aber ein klarer Auftrag an die Landesregierung“. Was die Rolle der Förderschulen angehe, vertrete die Linksfraktion durchaus die Position, die von der CDU 2003 ins Schulgesetz aufgenommen worden war: Vorrang des gemeinsamen Unterrichts. „Natürlich brauchen wir Förderschulen auch zukünftig: in einigen Fällen werden sie dauerhaftes Angebot bleiben, weil eine gemeinsame Beschulung bei allen Rahmenbedingungen dennoch nicht möglich ist. Bei einigen Schülern werden temporäre Beschulungsformen wichtig sein, ansonsten brauchen wir die Förderschulen als Kompetenzzentren zur Unterstützung des gemeinsamen Unterrichts. Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass die Förderschule eine Kehrseite hat: durch die strikte Separierung sind teilweise bis zu acht Prozent der Schüler eines Jahrgangs in Förderschulen beschult worden, sehr viele blieben ohne Abschluss.“

Allein in diesem Jahr stelle Rot-Rot-Grün 500 neuen Lehrerinnen und Lehrer sowie 200 zusätzliche Pädagogen und nochmals 50 Lehrer/-innen für Deutsch als Zweitsprache in den Schuldienst ein – so viele wie noch nie seit 1990. „Damit zeigen wir: Rot-Rot-Grün investiert in Bildung und es geht voran“, so Torsten Wolf abschließend.