Landrat erpresst weiterhin Landesregierung auf Rücken von Theaterbeschäftigten

Am Mittwochabend stimmte der Kreistag mehrheitlich für einen Antrag der CDU/FDP-Fraktion, die Theaterverträge erst zu unterschreiben, wenn die Landesregierung einem mit Eisenach fusionierten Wartburgkreis zustimmt. Diese Verträge sehen vor, das von Land, Stadt und Kreis finanzierte Landestheater Eisenach zu erhalten und die Landeskapelle Eisenach mit der Thüringen Philharmonie Gotha zusammenzuschließen.

„Dass der Wartburgkreis weiterhin bei seiner starrsinnigen Haltung zur Theaterreform bleibt, ist eine Ungeheuerlichkeit“, entrüstet sich die LINKE-Landtagsabgeordnete Kati Engel, die ihr Wahlkreisbüro in Eisenach hat.

„TheatermitarbeiterInnen und MusikerInnen werden einfach als Faustpfand benutzt“, pflichtet ihr Anja Müller, Landtagsabgeordnete der LINKEN aus Bad Salzungen, bei. „Wir brauchen eine zeitnahe Entscheidung, denn schließlich müssen Spielpläne erstellt und Tarifverträge ausgehandelt werden. Und nicht zuletzt stehen die Arbeitsplätze der Beschäftigten auf dem Spiel!“

Laufe der Vorschlag aus dem Innenministerium zur neuen Gebietsstruktur auf eine Teilung des Wartburgkreises hinaus, würden die Theaterverträge nicht unterzeichnet, hieß es bisher. Wie der Landrat jedoch gestern in der Kreistagssitzung äußerte, geht er davon aus, dass es drei Vorschläge geben wird, die einen Erhalt des Wartburgkreises vorsehen, informiert Anja Müller und stellt sich dabei die Frage, „warum der Landrat der Erpressung zu Lasten der Kulturschaffenden zustimmt?“. „Menschen stehen nicht auf einem Schachbrett, sondern mitten im Leben und haben Existenzängste“, betont Müller.