Kinder brauchen freies Spielen

Kati Engel

Die Zeit und die Möglichkeiten für Kinder zum freien Spiel werden zunehmend geringer. „Diese Abkehr widerspricht der UN-Kinderrechtskonvention. Danach hat jedes Kindes das Recht auf Ruhe, Freizeit, Spiel und Erholung“, so Kati Engel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, anlässlich des Weltspieltages am 28. Mai
 
„Kinder sollten möglichst viel draußen spielen. So können sie am besten ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben, wichtige Naturerfahrungen machen und sich ihren eigenen Sozialraum aneignen,“ führt die Abgeordnete weiter aus. „Doch die Bedingungen für Kinder, vor allem in den Städten, werden zunehmend schlechter: Spielplätze werden zurückgebaut, Spielorte wie z.B: Brachflächen verschwinden durch Bebauungsmaßnahmen“, konstatiert Engel.
Auch die Stadtplanung habe sich laut UN-Kinderrechtskonvention am Vorrang des Kinderswohls zu orientieren. „Für Kinder sind Freiflächen und Spielmöglichkeiten äußerst wichtig und dürfen nicht verloren gehen“, fordert Kati Engel. „Es ist an der Zeit, dass sich Kinder und Jugendliche den gesamten Stadtraum spielerisch zurückerobern.“

Studien des Deutschen Kinderhilfswerkes belegen, dass sich eine kinderfreundliche Stadtplanung und die Möglichkeiten zum selbstbestimmten Spielen maßgeblich auf die Lebensqualität und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen auswirken. Gleichzeitig verbessert sich das soziale Klima in dem Maße, wie die Qualität des Wohnumfeldes steigt.

„Die Kinderrechte - und damit auch das Recht auf Spiel - werden leider allzu oft zur Privatsache der Familien erklärt. Ich bin überzeugt, dass dies anders wäre, wenn die Kinderrechte im Grundgesetz verankert wären. Kinder haben ein Recht auf Bildung, ein Recht auf Spielen und ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Diese Rechte spielen in der öffentlichen Debatte jedoch kaum eine Rolle. Es muss endlich aufhören, dass Kinder allein als Bestandteil von Familien betrachtet werden“, appelliert die Kinderpolitikerin. „Kinder und Jugendliche müssen Träger eigenständiger Rechte im Sinne der Kinderrechtskonvention werden. Nur so können wir die Interessen der Kinder besser schützen und ihre Rechte nachhaltig stärken.“
 
Hintergrund:
Der Weltspieltag wird vom Deutschen Kinderhilfswerk und dem „Bündnis Recht auf Spiel“ bereits zum 13. Mal in Deutschland ausgerichtet und steht dieses Jahr unter dem Motto „Raus in die Natur!“. Außerdem soll er die UN-Kinderrechte, insbesondere das Recht auf Spiel, in den Fokus der politischen Debatte rücken.