IQB-Bildungsstudie zeigt Herausforderungen im Grundschulbereich

Zur heute vorgelegten Bildungsstudie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) stellt Torsten Wolf, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, fest: „Spitzenplätze im Bereich der Bildung sind keine Selbstläufer. Sie müssen täglich erkämpft und verteidigt werden.“

„Dazu leisten die Schulleiter, Grundschulpädagogen, Erzieherinnen und Inklusionslehrkräfte täglich ihr Bestes. Sie sollen von uns als politisch Verantwortliche auch beste Rahmenbedingungen erhalten. Die Herausforderungen sind durch die IQB-Studie klar benannt: erfolgreiche Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, bestmögliche Bedingungen im Bereich Inklusion, Lehrer-Aus- und -Weiterbildung und Absicherung bestehender Standards in
der Lehrerversorgung. In den Schulen muss gewährleistet sein, dass Methoden und Konzepte sicher angewandt werden, die Lehr- und Lernmittel dafür rechtzeitig zur Verfügung stehen und Fachunterricht, z.B. in Mathematik oder Musik, auch von Fachlehrern gehalten wird“, so Wolf weiter.

Die Ergebnisse der IQB-Studie zeigen die Herausforderungen, vor denen alle Länder stehen. Thüringen ist in nahezu allen gemessenen Bereichen zurückgefallen. So ist in der Jahrgangsstufe 4 im Bereich Lesen und im Bereich Zuhören eine Verschlechterung im Vergleich mit der Studie von 2011 festzustellen. Besonders im Bereich Orthographie, wo 50 Prozent der Schüler unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, müssen die Bildungsverantwortlichen sich die Rahmenbedingungen genau ansehen. Auch im Bereich Mathematik haben die Thüringer Schülerinnen und Schüler leicht schlechter abgeschnitten.

Torsten Wolf abschließend: „Auch wenn Thüringen im deutschlandweiten Vergleich eine mittlere Position einnimmt, können die Ergebnisse nicht zufriedenstellen. Die möglichen Ursachen, wie die zunehmende soziale, sprachliche und kulturelle Heterogenität von Schülerinnen und Schülern und der steigende Unterrichtsausfall durch Langzeiterkrankung der Lehrkräfte, sollten im politischen Raum intensiv diskutiert werden, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Neben den bereits getroffenen Entscheidungen in der Koalition und den dazu im Landtag beschlossenen Anträgen zur Verbesserung der Flüchtlingskinderbeschulung und zur Nachwuchssicherung im Lehrerbereich werden die Koalitionsfraktionen in den Haushaltsberatungen ihren Schwerpunkt bei zusätzlichen Lehrerstellen zur Unterrichtsabsicherung und einem Schulbudget legen. Hier hat die Kommission „Zukunft Schule“ unter Staatskanzleiminister Prof. Hoff Vorschläge erarbeitet, die wir als Koalition auch mit den Haushaltsbeschlüssen nun umsetzen werden.“