Individuelle Regelstudienzeit verlängern und Langzeitstudiengebühren erneut aussetzen

Christian Schaft

Anlässlich der Entscheidung der sächsischen Landesrektor:innenkonferenz und des dortigen Wissenschaftsministeriums für das Wintersemester 2021/22 die individuelle Regelstudienzeit zu verlängern, erklärt Christian Schaft, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Thüringer Landtag: „Auch in Thüringen haben erste Hochschulen entschieden ihre Lehre wieder weitestgehend auf digital oder hybrid umzustellen. Jetzt ist es nur logisch, wenn aufgrund Erklärung der pandemischen Lage durch den Landtag, das Wissenschaftsministerium die individuelle Regelstudienzeit verlängert und Langzeitstudiengebühren erneut aussetzt! Dazu haben wir die entsprechende gesetzliche Grundlage im Landtag geschaffen.“

Der LINKE Hochschulpolitiker ergänzt: „Wir hätten es uns alle anders gewünscht. Nach drei digitalen Semestern wollten Studierende und Lehrende verständlicherweise gerne zurück in die Präsenzlehre. Nun treffen die Hochschulen allerdings unterschiedliche Entscheidungen zum Umgang mit der Situation. Durch die nachvollziehbare Umstellung an den Hochschulen zu digitalen und hybriden Lehrveranstaltungen gibt es erneut individuelle Belastungen für Studierende und Lehrende, deshalb sollte auch das Ministerium reagieren und zusätzlichen Druck sowie Unsicherheit herausnehmen, in dem die individuelle Regelstudienzeit auch für das laufende Semester verlängert wird.“

Zudem sollte die finanzielle Situation der Studierenden nicht aus dem Blick geraten. „Gut ist, dass in Thüringen weiterhin die Möglichkeit besteht, beim Studierendenwerk finanzielle Nothilfe zu beantragen. Das sang- und klanglose Auslaufen der Studierendenhilfe auf Bundebene braucht hingegen eine schnelle Reaktion der Ampel, beispielsweise durch das Öffnen des BAföG mit einem Notfallmechanismus“, so Schaft mit Blick auf die gesunkene bundesweite BAföG-Förderquote.