Güngör zum Welttag für menschenwürdige Arbeit

Lena Saniye Güngör

Anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit betont Lena Saniye Güngör, arbeitsmarkt- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag notwendige Weichenstellungen für den Arbeitsmarkt: „Seit 2008 wird am 7. Oktober der Welttag für menschenwürdige Arbeit begangen, an dem sich Gewerkschaften weltweit für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2023 und selbst nach 15 Jahren des dringenden Appels zeichnen sich in vielen Branchen mangelhafte bis teils menschengefährdende Arbeitsbedingungen ab.“

Handlungsbedarfe sieht die Abgeordnete in mehreren Bereichen: bei der Ausbeutung von Personal im Niedriglohnsektor und entlang der Lieferketten oder auch dem zu geringen Mindestlohn. „Noch immer machen sich Unternehmen einen schlanken Fuß, wenn sie Beschäftigte in sogenannten Minijobs ohne Sozialversicherungspflicht einstellen oder mithilfe von Gesetzeslücken entlang von Lieferketten soziale Mindeststandards für die Beschäftigten aushebeln. Menschenverachtende Arbeitsbedingungen werden so gestärkt und notwendige Gehälter bleiben aus, es droht eine zu geringe Altersvorsorge. Auch im Bereich gesetzlicher Mindestlohn spart die Ampel. Mit einer geplanten Erhöhung auf knapp 12,40 Euro Anfang des kommenden Jahres bleiben weiterhin die Kostensteigerungen der letzten Jahre und Monate unbedacht, das Armutsrisiko wächst damit rasant an.“

Armut sei jetzt schon ein zentrales Problem in Deutschland, führt Güngör weiter aus. Mit knapp 19 Prozent sei fast jede oder jeder Fünfte in Thüringen von Armut bedroht. „Wir wollen Armut bekämpfen, deshalb fordern wir eine Anhebung des Mindestlohns auf 14 Euro und eine Sozialversicherung für jedes Arbeitsverhältnis, sowie die Abschaffung von Mini- und Midijobs als Einfallstor für Ausbeutung und Armut. Die Würde des Menschen ist unantastbar, dass muss sich auch in den Arbeitsbedingungen widerspiegeln, darum ist auch ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland und europaweit notwendig“, so Güngör abschließend.