Gedenken an den 17. Juni 1953: Die Opfer mahnen uns

Katja Mitteldorf

In den Tagen rund um den 17. Juni 1953 gingen viele Menschen in der DDR für Demokratie, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen auf die Straße. Die Staatsführung der DDR ließ mit Hilfe sowjetischer Truppen diese Proteste und Demonstrationen der Bürgerinnen und Bürger gewaltsam beenden. Mindestens 35 Menschen starben, viele wurden in der Folge drangsaliert, verloren ihre Arbeit oder landeten im Zuchthaus.
 
Seit 2016 gedenkt das Land Thüringen der Opfer des SED-Unrechts mit dem von der rot-rot-grünen Koalition eingeführten Gedenktag. Es soll daran erinnert werden, dass eine Gesellschaft ohne Demokratie und Rechtsstaat, eine Gesellschaft gegründet auf Repression und Gewalt gegen die Menschen im Land keine Zukunft hat. Deshalb ist die DDR zu Recht gescheitert.
 
„Mahnen und Gedenken sind für uns dabei allerdings nicht auf den 17. Juni beschränkt. Unser Einsatz für mehr Demokratie und eine solidarische Gesellschaft ist Ausdruck zentraler Lehren aus den Ereignissen damals. Wir als LINKE haben dabei eine besondere Verantwortung“, so Katja Mitteldorf, Sprecherin für Aufarbeitungspolitik der Fraktion DIE LINKE.
 
„Dieser besonderen Verantwortung zur Aufarbeitung kommen wir auch bei der Zustimmung zur Überprüfung der Abgeordneten des Thüringer Landtags weiterhin nach. Fraktionsübergreifend müssen sich alle Abgeordneten, die vor 1970 geboren sind, ihrer Vergangenheit stellen und diese sowohl gegenüber dem Landtag als auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern transparent machen. Letztgenannte sind es auch, die nach unserem Dafürhalten über die Parlamentswürdigkeit der Abgeordneten zu befinden haben – nicht ein geheim tagendes Landtagsgremium. Noch wichtiger ist uns allerdings das Verstehen von Strukturen und Prozessen, um nicht nur eine Wiederholung der Fehler der Vergangenheit zu verhindern, sondern auch, um nachfolgenden Generationen den Wert der Demokratie aufzuzeigen“, so Mitteldorf abschließend.